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Sonntag, 2. November 2014
11. CHILL OUT BALI - sind die Hippiezeiten endgültig vorbei ?
ullilanger, 04:14h
Da saß ich nun also in meinem Taxi und träumte von einem langen Strandurlaub mit allem, was dazu gehört und musste dann doch als erstes dafür die legale Grundlage schaffen und mein Visum fuer Indonesien verlängern lassen.
Stefan und andere aus der Gebeco-Reisegruppe hatten mir dringend dazu geraten um Komplikationen bei der Ausreise nach Australien/Tasmanien Anfang Dezember aus dem Weg zu gehen.
Die zustaendige Behörde, das immigration office,
lag glücklicherweise fast auf dem Weg zu meinem nächsten Quartier in Kerobokan, einem Vorort von Denpasar in der Nähe von Kuta. Da sollte ja der Bär tanzen mit endloser Partymeile und Traumstränden.
Nach 20 Minuten Taxifahrt hatten wir das immigration office um 11.55 Uhr erreicht und eine Beamtin hielt mich zur Eile an, denn man schließe nicht wie von mir im Netz recherchiert um 16.00 Uhr, sondern um 13.00 Uhr, also in 45 Minuten ! Stimmt, das hatte uns ja schon Prima auf Java verklickert, dass diese Beamten nicht gerade workaholics sind.
Fing ja gut an, brauchte ich doch noch einige Kopien meiner bestätigten Flüge und vom Reisepass. Nicht dass ich die im immigration office anfertigen konnte, nein, da musste ich erstmal in den Supermarkt nebenan und dann - wie sich das gehört - eine Wartenummer ziehen. Habe ich alles irgendwie in der Zeit geschafft, und fand mich dann in einem nicht klimatisierten, proppevollen Warteraum mit Dutzenden anderen Antragstellern wieder.
Permanent kamen über Lautsprecher Durchsagen, welche Nummer sich an welchem Schalter einfinden solle, ein höllisches Inferno.
Letztlich war auch "Ulrich Rudolf Gustav" dran, 7 Minuten vor 13.00 Uhr. Toll dachte ich für einen Moment, das lief doch wie geschmiert. Dann nahm mir der Beamte freundlich aber bestimmt meinen Pass ab und bestellte mich für Montag zum biometrischen Fototermin. Na ja, ging wohl nicht anders, die Putzfrauen rückten schon an.
Draußen war ich nur froh, dass mein Taxifahrer mit meinem Gepäck im Kofferraum gewartet hatte. Mit einem Lächeln im Gesicht gab er mir zu verstehen, das sei aber schnell gegangen bei mir. Was er damit meinte, habe ich dann erst am Montag gecheckt.
Nach weiteren 30 Minuten Fahrt mitten durch Denpasar, teilweise bei Überholmanövern auf dem Bürgersteig (!), hatten wir nach Auskunft des Fahrers mein Ziel erreicht. Eine belebte Strasse, im Hinterhof eine Baustelle und von Strand oder anderer Idylle weit und breit keine Spur.
Egal, erstmal positiv an die Sache rangehen und der Empfang durch den jungen Hotelmitarbeiter war auch okay. Nicht so mein Appartement im ersten Stock hinten rechts, direkt neben der Baustelle.
In mein Zimmer hatten sich Monsterkakerlakken
und Ameisen geflüchtet, wohl auch, weil die Klimaanlage nicht funktionierte !!! Und dann versagte auch das w-lan den Dienst, und das brauchte ich zum Blogschreiben ja am allerdingendsten.
Mein Entschluss diese trostlose Herberge so schnell wie möglich wieder zu verlassen, reifte innerhalb von Sekunden und konnte auch nicht durch das schmackhafte Essen am Abend in dem dem "Hotel" angeschlossenen Restaurant revidiert werden. Irgendwie taten mir die Leute vom Hotel fast leid, als ich ihnen meine Entscheidung noch am Abend mitteilte und ein Taxi für den nächsten Morgen bestellte.
Bezahlen müsste ich aber trotzdem, meinte man, hab ich dann auch erst, nach Beschwerde bei booking.com wurde mir allerdings der Betrag rückerstattet.
Ich hatte also in dem Moment keinen Pass, kein Hotel aber wenigstens eine Idee, wo ich erst einmal unterkommen könnte. Dies sollte nicht allzu weit entfernt vom immigration office sein, dachte ich, als ob ich geahnt hätte, dass ich da noch mehrfach auflaufen müsste.
Blieb also eigentlich nur Sanur, und im Swiss Belresort Hotel von Sanur quartierte ich mich dann unter Vorlage meines Personalausweises ein, wie sich im Laufe der 2 Wochen, die ich dort logierte, herausstellte, ein ausgesprochener Glücksgriff.
Der Taxifahrer, den mir die Absteige in Kerobokan zum Abschied spendiert hatte, bot gleich seine Transferdienste für Montag an und war dann auch pünktlich zur Stelle.
Beim zweiten Besuch war ich natürlich schlauer und früher da. Dachte ich ! Nummer ziehen und Bezahlen ( 350000 IDR ) war angesagt, ich hatte die 118 und eine Frau mit Nummer 52 ging gerade ins Fotostudio, ein winziger Raum, nicht klimatisiert und entsprechend heiß und stickig. Das konnte ja heiter werden, und wurde es dann auch. Das Nummernsystem war eigentlich nicht schlecht im Ansatz, wurde nur durch sogenannte 'Agenten' ad absurdum geführt, die für ihre zahlungskräftigen Kunden mit höheren Nummern unter Einsatz von Geldgeschenken die Biometrie-Baracke vor mir betreten durften. Meinem Ärger konnte ich mit einer Reihe Gleichgesinnter ungefähr 2 Stunden Luft machen, dann endlich war ich dran. Foto, Fingerabdrücke und mit dem Stempel zu Schalter drei, Hoffnung keimte auf - wieder umsonst !!! Der gleiche freundliche aber bestimmte Beamte vom letzten Donnerstag teilte mir jetzt mit, am Mittwoch wäre dann passport pickup. Ich war zu genervt um mich in diesem Moment darüber ernsthaft aufzuregen. Nur für eine Millisekunde dachte ich, der arbeitet mit der Taximafia zusammen. Mein Fahrer, die treue Seele, fuhr mich ins Hotel zurück, kassierte etwas mehr als sonst und ich ging sofort in den Pool um mich abzukühlen.
Im immigration office hatte ich übrigens die ersten 'Hippies" gesichtet, braungebrannte Surfertypen, Alt-68er, Ganzkörpertätowierte und Frauen in Latzhosen mit kleinen Kindern auf dem Arm, die wohl alle solange wie möglich auf Bali bleiben wollten.
Am Mittwoch, den 05.10.14, war es dann soweit !
Mit einem Lächeln im Gesicht überreichte mir der freundliche aber bestimmte Beamte meinen visumsverlängerten Pass, als wollte er sagen, geht doch, oder !? Und irgendwie war es ein fast feierlicher Moment dieses deutsche Dokument wieder in den Händen zu haben.
Darauf habe ich mir dann abends erst einmal ein Bintang mehr gegönnt.
So begann am folgenden Tag eine Zeit der echten Erholung und des vertieften Kontaktes zur einheimischen Bevölkerung, wie er sich automatisch einstellt, wenn die comfort zone einer begleiteten Tour fehlt.
Was habe ich eigentlich so gemacht die letzten 4 Wochen, werden sich zu Hause bestimmt viele fragen, und jetzt - Ende November - wo ich darüber schreiben will, kommt mir das schon selbst unglaublich vor, wie dieser Monat schon rum sein kann. Und dabei hatte ich mir extra geschworen, mit Disziplin den Tag zu strukturieren.
Morgens war das recht einfach. Fruehstueck war von 7 - 10, ich war immer mit einer der Ersten am Freiluftbuffet, denn wer will beim Essen schon Temperaturen haben, die höher sind als das an der egg station liebevoll von Asmara zubereitete Omelett komplett. Anfangs war ich sogar noch im Pool vorm Frühstück, aber das schlief dann schnell ein.
Der Frühstücksbereich am Pool war open air und in Buffetform, und es gab nichts, was es nicht gab. Für die asiatischen Gäste die ganzen warmen Gerichte, für Australier und Amerikaner das Steak-Segment, für die Briten ein 1a English breakfast und für den Rest Müsli, Brot in allen Variationen, Wurst, Käse - eben alles.
Und dazu zwei Sonderangebote, die allseits beliebte egg station mit Omelette plain or complete, scrambled eggs usw. und ein pancake-Stand, kurzum, wer da nicht fuendig wurde, war selber schuld.
Und zum Finale gabs da ja auch noch ein üppiges Früchtebuffet, mit Obst, das ich anfänglich überwiegend gar nicht benennen konnte, schmeckte aber hervorragend. Vor allem Jackfruit, Mango, starfruit, pineapple und melon-Variationen hatten es mir angetan. Bei Passionsfrucht und Salak dagegen hielt sich meine Begeisterung in engen Grenzen, andere räumten diese Exoten tellerweise ab.
So ein Drei-Gänge-Frühstück - English -Continental-Fruit- dauerte dann auch schon mal locker 1-1,5 Stunden.
Oft musste ich mich beeilen rechtzeitig am beach shuttle um 09.30 Uhr zu sein, wollte ich doch wenigstens zuvor noch einen Blick in die Jakarta Post werfen.
Unter anderem fand ich da auch die Notiz, dass Bali gerade den heissesten November seit 100 Jahren Wetteraufzeichnung hätte, Klimawandel weltweit also !
Zur Fahrt mit dem Shuttle musste man sich am Vorabend an der Rezeption bei Gili anmelden und erhielt dann vom Fahrer einen Voucher über ein Handtuch + eine Flasche Wasser.
Im Shuttle waren wir um 09.30 Uhr immer ungefähr zu sechs Personen, eine weitere Möglichkeit des Transfers zum Strand gab es um 13.30 Uhr.
Die Shuttlefahrt dauerte etwa 10 Minuten und während dieser Zeit habe ich mich mit einem der jüngeren Fahrer, Manik, immer über aktuelle Musikbands- und Trends in Indonesien ausgetauscht und seine Empfehlungen das ein oder andere mal auf Facebook gepostet. Er war total fasziniert von Ecosmiths und ihrem Song 'Cool kids', lief dauernd im indonesischen TV und Radio und gefiel mir auch ganz gut.
Der Parkplatz am Sindu Beach machte nicht gerade einen sauberen Eindruck, überall Müll, aber der Strand war bewacht und picobello in Schuss.
Dass die 'Sonnenschirme' dort übrigens so gut wie sämtliches Sonnenlicht nur ansatzweise gefiltert bis zur Haut durchließen, habe ich gleich am ersten Tag sehr drastisch an meinem Oberkörper und der lichten Kopfregion gespürt. Den ganzen Abend und die halbe Nacht musste ich die entsprechenden Körperzonen mit kalten Tüchern von gefühlten 65 auf 37 Grad runterkühlen, an Schlaf war da nicht viel zu denken. Am nächsten Tag und von da an immer (!!!) kam das Bandana von Iris zum Einsatz und das Problem damit gelöst.
Mitunter war die Überraschung morgens am Strand groß, wenn gar kein Meer da war, in Sanur herrschten nach einem von mir nicht erklärbaren Tidenkalender Ebbe und Flut, wie an der Nordsee.
Viele von den Pauschaltouristen hielt das allerdings nicht davon ab, sich bei Ebbe stundenlang in den verbliebenen Wasserlöchern sitzend zu sonnen.
Frage mich jetzt noch, wie die das hauttechnisch verkraftet haben.
Und wenn es stürmisch war, konnte es sein, dass der eine oder andere Müll im Meer schwimmend das Badevergnügen schmälerte. Kam aber nicht oft vor und die Stunden am Strand gingen sehr schnell vorbei, es gab immer was zu gucken.
Der Hund war mein treuer Gefährte am Strand. Sobald ich am Horizont auftauchte und meinen Sonnenplatz soweit hergerichtet hatte, kam Beach - diesen Namen fand ich irgendwie passend für ihn - und legte sich unter die zweite Liege meines Sonnenschirms. Und verließ das schattige Plätzchen auch erst dann, wenn ich um Nachmittag zu Fuss zurück zum Hotel spazierte.
Ein Sonntag-Nachmittag ist mir in besonderer Erinnerung geblieben, da sich dort am Strand ein wenig der asiatischen Lebensart offenbarte.
Asiaten spielen gerne im Rudel und mit voller Begeisterung auch Wettspiele mit einfachsten Mitteln. Die älteren Blogleser werden sich noch an die deutsche TV=Show 'Spiel ohne Grenzen' erinnern, so ähnlich ging da die asiatische Post ab, mit Einpeitscher, mikrofonverstärkt, und 2 Mannschaften, die das Spektakel mit voller Begeisterung bis zur Ekstase trieben. Eigentlich ging es nur darum, wer ein Plastikrohrsystem am schnellsten unter Zuhilfenahme von 2 Wannen und 4 Eimern mit Meerwasser füllt. Wenn man bedenkt, dass die Aktion um die Mittagszeit bei 30 Grad im Schatten über die Bühne ging, ziehe ich heute noch mein Bandana !
Die Balinesen sind eben gut drauf und fröhlich bis Unterkante Oberlippe, mit vollem Elan bei der Sache, auch lautstärkenmäßig. Und genauso schnell wie die Show begann, verzog sich die versammelte Festgemeinde dann wieder in den Schatten um sich vom anstrengenden Wettkampf zu erholen.
Auch im Hotel gab es am Wochende immer Poolpartys mit Livebands und Karaoke, das war wohl ein Muss vor allem für die asiatischen Gäste !
Mein Rückweg vom Strand zum Hotel hatte nebenbei gesagt auch immer etwas Wettkampfmäßiges.
Die ersten Meter waren anfänglich durch permanente Angebote verschiedenster Taxifahrer etwas mühsam, hinterher kannten sie den blonden Deutschen ja und lächelten nur noch enttäuscht vom Strassenrand herüber.
Die Massagefrauen am Strand haben früher bei mir aufgegeben mich auf die Liegen zu bekommen, wahrscheinlich sind deren Blicke für willige Kunden geschulter.
Nach 35 Minuten hatte ich schweissnass den ersten Supermarkt erreicht um mich mit einem Eis zu belohnen und andere Kleinigkeiten einzukaufen.
Am Hotel angekommen wurde ich nach kurzer Zeit mit grossem Hallo begrüßt, erst von den security-Leuten, dann von der kompletten Rezeptionscrew.
Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob es aus Mitleid oder Begeisterung geschah, aber außer mir ging da glaube ich keiner zu Fuss.
Danach war der Tag schnell gelaufen: Pool, Blog, Essen gehen und hin und wieder skypen, die Tage verflogen nur so.
Das Blogschreiben konnte ich im business room des Hotels unter semiprofessionellen Bedingungen erledigen. Der ungefähr 18qm große Raum neben dem Souvenir-und Lebensmittelladen war mit 2 Computern, einem Drucker und einer in die Jahre gekommenen Klimaanlage ausgestattet, die, wenn sie erst mal lief, ganz schnell für eisige Temperaturen sorgte. Gottseidank war ich aber nahezu immer alleine in diesem Arbeitssektor, so dass ich die Raumttemperatur selbst regulieren konnte. Viel geholfen hat mir am Anfang das Mädchen aus dem Shop nebenan. Tiana übersetzte mir einschlägige indonesische Computerbefehle ins Englische und half mir auch immer dann mit großem Engagement weiter, wenn ich nicht mehr ganz genau wusste, welches Bild denn jetzt welchen Tempel zeigte.
Mehr als 2 Stunden Bloggen ging nicht, dann kam der große Hunger und Sanur bot da einiges an hervorragenden warungs. Einige habe ich bei tripadvisor bewertet, mein Lieblingslokal war das 'Little Bird'.
Ein ganz junges Team, oft Livemusik, lecker und saupreiswert. Ich denke, so 6x bin ich dort wohl insgesamt indonesisch essen gewesen. Aber es gab auch Pizza, Chinesisch, vegetarisch und was man sich sonst noch so vorstellen konnte. Mit einem Bintang-Bier klang der Abend dann aus und trotz wenig körperlicher Anstrengung bin ich meistens rechtschaffen müde in einen komatösen Schlaf gefallen.
So verging Zeit in Sanur wie im Flug ! Vergessen will ich nicht die vielen honeymooner aus aller Welt im Pool, die ihre sonnenverbrannten jungen Körper ineinander verkeilt mitunter stundenlang durchs Wasser schoben. Muss Liebe schön sein, dachte ich, und schwamm beharrlich um die in sich versunkenen Pärchen herum. Und dann der selfie-hype, außerhalb des Pools, aber auch im Wasser oder im Meer unter Zuhilfenahme von langen Stangen, die auch schon die ersten indonesischen Händler am Straßenrand anboten. Ich wusste erst gar nicht, wofür man die brauchen könnte. Digital native, eben !
Am Ende beim Auschecken aus dem swiss belresort war die Stimmung bei mir dann auch ambivalent - auf der einen Seite freute ich mich auf Candidasa, wie schön das dort war,wusste ich ja, aber in Sanur hatte ich zwei sehr erholsame Wochen verlebt und kannte mich gut aus. Und Gili weinte, als ich mich von ihr verabschiedete, obwohl meine Abschlussrechnung im Hotel nur aus 2 Kaffees bestand. Dadurch konnte ich mein tägliches Budget auf ein Minimum senken, so um die 8,50 € ! 😎
Am 14.11.2014 pünktlich um 12.00 Uhr kam wie aus dem Nichts mein Fahrer aus der Garage vorgefahren, lud mich ein und wir fuhren ca. 50 km die Küstenstraße in Richtung Norden bis Candidasa.
Der kleine Ort liegt in einer Bucht und gilt unter Bali-Kennern als optimaler Standort für die Erkundung aller Sehenswürdigkeiten der Insel, die ich ja aber schon gesehen hatte.
Warum investierte ich also relativ viel Geld für indonesische Verhältnisse in gut 2 Wochen Urlaub dort ???
Zum einen, die Hotelanlage candi beach cottages ist ein Traum.
Gepflegter oekologischer Luxus, betreut von einem Team unzähliger Gärtner , Poolboys, Masseure, Restaurantmitarbeiter
und Elizabeth vom bali conservancy, einem Anbieter, der umweltgerechte Touren auf Bali anbot, von denen ich 3 selbst ausprobiert habe.
Zum anderen aber hoffte ich , dass es mir im kleinen Candidasa gelingen würde, intensiveren Kontakt zu den Einheimischen zu bekommen. Der Plan ging auf, drei Beispiele will ich an dieser Stelle mal etwas ausführlicher beschreiben.
Ich fang mit Elizabeth an, weil sie irgendwie immer ihre Finger dabei im Spiel hatte. Elizabeth hatte ihr Büro in der riesigen open air Eingangshalle des Hotels und war ein travel agent.
Am 3.Tag meines Aufenthaltes machte ich mit Elizabeth einen morning walk durch Candidasa und sie zeigte mir die guten Restaurants, erklärte mir die verschiedenen Tempel, wies mich auf 2 kleine Geschäfte hin, die hier Parfum und Seife produzierten und machte mir 2 Trekkingtouren schmackhaft.
Und bei dem morning walk war mir unter anderem eine open air TISCHTENNISHALLE mitten im Ort aufgefallen. Das gibt's doch gar nicht, dachte ich bei mir,sollte ich hier etwa zu Trainingseinheiten kommen ???
Das Sportlerschicksal meinte es wirklich gut mit mir, denn schon am nächsten Abend ergab sich die Gelegenheit zu einer Trainingseinheit in genau dieser location. Ich hatte gegenüber im warung padang kecag
gerade lecker Mi Goreng gefuttert, als mir die Idee kam einfach mal zu den trainierenden Teenagern rueberzugehen und ihnen ein wenig beim Spiel zuzuschauen. Gesagt, getan !
Aber beim Zuschauen blieb es nicht lange, man gab mir einen Schläger und ab ging die Post . Schon nach 10 Minuten zog ich mein T-shirt aus, sonst hätte ich es nach 15 Minuten auswringen können. Für mich als Europäer war das ein echtes Härtetraining bei ungefähr 28 Grad und 85 % Luftfeuchtigkeit.
Die Jugendlichen hatten schnell gemerkt, dass ich für sie zu spielstark war und per Handy den ca. 40-jährigen Yudit angefunkt, der kam dann auch auf seinem Fahrrad und wir begannen ein richtiges Match, 5 Gewinnsätze war die Vorgabe. Yudit und ich waren ungefähr gleich gut, allerdings sollten Yudit in letzter Konsequenz seine 10 - 15 kg Übergewicht zum Verhängnis werden. Nicht aber bei diesem ersten Match, da siegte er in 55 minuten mit 5:3 und ich war absolut ausgepowert ! Als ich mir im Supermarkt auf dem Rückweg ins Hotel noch ein Eis holte, hätte die Verkäuferin am liebsten die Ambulanz gerufen, so fertig sah ich wohl aus.
Im Hotel habe ich erst 15 Minuten kalt geduscht und bin dann noch in den Pool um meine Körpertemperatur wieder einigermaßen auszubalancieren.
Am nächsten Abend war ich besser vorbereitet: Wasserflasche dabei und Socken, eine Blase unterm linken grossen Zeh hatte ich mir nämlich am Vortag auch noch eingehandelt. So präpariert lieferte ich mir mit Yudit noch einige hart umkämpfte Duelle, welche ich dann immer klarer gewann, was Yudit richtigerweise mit seinem eingebauten Kartoffelkeller erklärte, er wolle ab sofort nur noch Reis essen ! Zum Abschied versprach ich ihm einen meiner alten Schläger nach Bali zu schicken um seine Vormachtstellung in Candidasa zu zementieren. Yudit war ein netter Typ und wie viele in Candidasa ansonsten mit der Betreuung von Touristen beschäftigt, fuhr die Gäste durch Bali, bot auch seine Dienste als guide bei Trekkingtouren an und war bekannt wie ein bunter Hund.
Auch mein Lieblingsrestaurant in Candidasa, das bereits erwaehnte warung padang kecak, hatte mir Elizabeth empfohlen. Dort traf sich abends um spätestens 18.30 uhr die kulinarische Elite unter der versammelten Gäste im Ort und ließ es sich gut schmecken.
Die Besitzerin war wiederum verwandt mit meiner Supermarktkassiererin und verkaufte wie viele im Ort auch Souvenirs und Textilien. Gleichzeitig beaufsichtigte sie ihre Kinder bei den Hausaufgaben und verteilte die Opfergaben, sie hatte also echt alle Hände voll zu tun, war doch ihr Restaurant von 11.00 - 23.00 Uhr durchgehend geöffnet.
Aus Gründen der lokalen Verteilungsgerechtigkeit bin ich aber auch noch in 4 anderen warungs von Candidasa eingekehrt, unter anderem in einem Gartenrestaurant, sehr romantisch und toll illuminiert sowie bei Dollar, rein optisch ein ex-Hippie, und seiner Frau, die spitze Fisch zubereiten konnte.
Dazu gab es in der Nähe des Hotels noch eine kleine Perfum- und Seifenmanufaktur, wo ich bei einer Besichtigung einige kleine Präsente kaufte.
In den Ortskern zu laufen war ein Weg von ca. 2 km und das überlegt man sich gut bei den Temperaturen auf Bali.
Geschickter war es da, Mitfahrgelegenheiten oder ähnliches zu nutzen um wichtige Dinge in Candidasa City zu erledigen. Und so eine Chance ergab sich für mich auf dem Rückweg von der white sandy beach Trekkingtour. Ich hatte mit bali conservancy eine 2-stündige Wanderung zu einem auf Bali ansonsten sehr seltenen weißen Sandstrand gemacht
und meinen Fahrer auf dem Rückweg gebeten im Ortskern Candidasa am ATM zu halten um mir ein wenig Bargeld zu ziehen.Ganz nebenbei hatte ich ihm erzählt, dass ich unbedingt auch noch vor meinem Flug nach Tasmanien zum Frisör wolle. Da kenne er jemanden, wahrscheinlich irgendwie Verwandtschaft, und brachte mich gleich hin. Und so saß ich kurzerhand bei Dewi in ihrem spa & salon und sie machte einen wirklich guten Job.
Alles wurde von ihrer Tochter wayan, die gerade ihre Ausbildung zur Friseurin erfolgreich bestanden hatte und jetzt bei Mutti ins Geschäft eingestiegen war, mit meinem Tablet dokumentiert. Erst nach der Frisur wurden mir dann überraschenderweise die Haare gewaschen und ich wollte schon bezahlen, als das Beste erst noch kam. Denn Dewi bot mir eine Massage an und ich fühlte mich gerade in der richtigen Stimmung dazu. Und so wurde mein frisch frisierter Alabasterkörper nach allen Regeln der Kunst eingeölt und durchgeknetet. Es war eine echte Wohltat, Dewi verstand ihr Handwerk und so entspannt wie lange nicht kam ich an diesem Sonntag ins Hotel zurück.
Und dann kam der folgende Montag und sollte für mich nicht so ganz optimal weiter gehen. Das fing schon damit an, dass ich um kurz nach fünf aufwachte, viel zu früh um ins Meer zum schwimmen zu gehen, was ich sonst jeden Morgen vorm Frühstück machte. Aber ich wollte ja sowieso mal einen Sonnenaufgang fotografieren, so schnappte ich mir das Tablet und machte mich auf den Weg zum Strand. Um die beste Stelle zum fotografieren zu erreichen musste ich über eine ca. 4 m hohe Steintreppe an den Nachbarstrand von unserem Hotel. Und dann ging die Sonne so um viertel vor sechs im Osten auf.
Die Fotos waren schnell gemacht und mit den Gedanken schon beim Frühstück wurde mir der Rückweg zum Verhängnis, als ich auf der besagten Steintreppe ausrutschte und der Länge nach runterstürzte. Wenn ich in dem Moment nicht einen besonders guten Schutzengel gehabt hätte, waere es das Aus meiner Weltreise gewesen. Das Tablet fiel mir aus der Hand und knallte auf die Treppe, danach ich mit Hüfte, Ellenbogen, Handgelenk und Fußgelenk der linken Seite. Meine erste Sorge galt meinen schönen Fotos, aber Gott sei dank die Kamera funktionierte und den Dreck und das Blut von den Schürfwunden spülte ich mir im Meer runter, brannte ganz schön ! Laufen konnte ich noch, gute Bilder hatte ich auch im Kasten, nur die Harten kommen in Garten ! Erst am nächsten Tag fühlte ich mich wie vom Lkw touchiert und konnte auf der linken Seite nicht liegen, aber 3 Tage später waren nur noch ein paar Schürfwunden zu sehen, die mich ab dem Tag zu mehr Vorsicht bei meinen Abenteuern ermahnten.
Viel länger hätte meine Regenerationsphase auch nicht dauern dürfen, denn das absolute Trekking - Highlight von Bali stand ja noch auf meinem Programm , die Mount Agung sunrise Tour '.
Dieser Vulkan hatte die stattliche Höhe von über 3000 m, was einen early morning pick up um 02.00 Uhr erforderlich machte, erklärte mir Elizabeth, als ich den Ausflug bei ihr buchte. Im Preis von 85 Dollar wären der guide, der Transfer Hotel-agung -Hotel, eine Trekkingausrüstung und ein sunrise breakfast inklusive. Und dann kam wieder alles anders. vom Hotel abfahren sollen hätten wir eigentlich um 01.00 uhr, und so weckte mich mein Fahrer per Telefon um 01.35 Uhr und fragte mich höflich, wo ich denn bliebe. Das kannte ich schon von Java , deshalb ließ es mich auch relativ kalt. Der Fahrer raste dann wie ein Besenkter durch die dunkle Balinacht, höher, immer höher auf den agung hinauf. Vereinzelt sah ich Menschen am Wegesrand, insgesamt hatte ich aber das Gefühl, der Einzige zu sein, der heute dieses Abenteuer wagte, obwohl das Wetter ganz okay war, sternenklarer Himmel und angenehme Temperaturen. Um 02.36 erreichten wir den temple agung,
in dem im November ein mehrwöchiges Opferfest gefeiert worden war. Wären wir 8 Minuten später angekommen, hätte ich die Wanderung knicken können, meinte der guide, jetzt würde es knapp mit dem timing und ob wir den Sonnenaufgang rechtzeitig schaffen würden, liege an mir und meiner Kondition.Ich solle mal meine Ausrüstung holen, alles andere würde er mir auf dem Weg erklären. Welche Ausrüstung? Die hatten der Fahrer und sein Begleiter, dessen Funktion mir bis heute nicht hat klar ist, im Hotel vergessen. Eine Stirn-Lampe gab mir der guide Dartha, auf Stöcke musste ich eben verzichten. Und dann ging die Luzie ab, von 1500 auf 2300 m Höhe im Dunkeln, das Gelände anspruchsvoll und steil, der guide 30 Jahre alt und ich immer hinter ihm her. I have to push you a little bit, meinte Dartha mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht.
Zudem verschlechterte sich das Wetter zusehends und wir hatten kaum noch Sicht. Zum Schluss bin ich auf allen vieren hinter Dartha auf felsigem Gestein hergekrochen! Und irgendwann fiel mir dann auf, das alles musst du ja auch wieder runter 😞. Ich habe nicht lange gezögert und Dwartha gestoppt. Ohne eine reelle Chance auf sunrise photos machte die ganze Schinderei für mich keinen Sinn mehr und so schloss ich mit Dartha einen deal: Abbruch des Aufstiegs und als Alternative ein romantisches Lagerfeuer-Frühstück an der Steilwand am Berg. Im ersten Moment war Dartha ziemlich perplex, aber er zeigte Größe und versuchte erst gar nicht mich zum weiterklettern zu überreden. Er sei Hindu und Yogalehrer und der Wunsch des Kunden hätte für ihn allererste Priorität. Nach einer kurzen Meditation mit Räucherstäbchen machte er sich ans Holz sammeln und 15 Minuten später brannte das Lagerfeuer und es gab Kaffee, Kuchen, Salzgebäck und andere Leckereien. Gut, dass er etwas mit hatte,meine breakfast Box lag ja im hotel.
Und dann haben wir uns bis zum Hellwerden 1 Stunde über Gott und die Welt unterhalten. Dartha hat mir seinen Lebensweg beschrieben, ich habe versucht ihm viel über Deutschland und mich näher zu bringen. Er hatte eine bewegte Karriere im Restaurantbereich hinter sich, mit Aufenthalt in Amerika und einem Einsatz auf einem Kreuzfahrtschiff. War aber letztendlich alles nichts für ihn und so arbeitete er jetzt als einer von 8 guides für einen balinesischen Trekkinganbieter. Er freute sich, dass ich ihm trotz der gescheiterten agung-Gipfelmission eine sehr gute Bewertung auf TripAdvisor schreiben wolle.
Nach 2 Stunden begannen wir den Abstieg, trafen dabei Darthas Onkel,
der mit 2 Kanistern den Berg hochsprintete um heiliges Wasser zu holen und hatten sogar noch Zeit den agung temple zu besichtigen. Mittlerweile war das Wetter besser geworden und mir glückten sogar einige schöne Schnappschüsse.
Gegen neun Uhr erreichten wir den Ausgangspunkt der Wanderung, einen Teil des Abstiegs hatte uns mit einem gebührenden Sicherheitsabstand ein Affe begleitet.
Mein Fahrer ließ sich seine Verwunderung über meine etwas frühzeitige Rückkehr nicht anmerken, er fuhr mich zurück nach Candidasa, ich erließ den roomboys die Reinigung meines deluxe rooms 118 und ging gleich ins kuschelige Bett. Erst um kurz vor eins ging ich dann ins naheliegende dwi warung um mein mahi mahi fisch Lunch zu essen, was in der Tour inklusive war.
Am nächsten Morgen taten mir zwar alle Knochen einzeln weh, aber dieses ,sunrise' trekking werde ich mein Lebtag nicht vergessen.
Und das hippiefeeling? Spielte eigentlich gar keine Rolle mehr, klar ist der balinese spiritueller eingestellt, ohne Drogen versteht sich. Aber es geht auf Bali wie bei uns auch für den Durchschnittsbürger permanent ums tägliche Überleben, da muss viel organisiert werden und das passt ja so gar nicht zur flower power Mentalität. Sind also frangi pangi und die anderen prächtigen Blumen auf Bali sowie dieses permanent gute Wetter das einzige, was an die 60er erinnert ? Das muss jeder für sich entscheiden, es gab Momente auf Bali ,vor allem in Candidasa, da fand ich dieses sich in den Tag hinein treiben lassen super, an anderen war ich froh Struktur zu haben, sonst wäre der Blog zum Beispiel nie fertig geworden.
Als Massenphänomen ist die Hippiezeit auch auf Bali endgültig vorbei, als Nischenkultur kann man sie bei intensiver Suche wie überall aufder Welt vielleicht noch ausfindig machen, wenn man das will.
Ich kam als Tourist nach Bali und bin nicht als Hippie nach Tasmanien weitergereist und trotzdem haben mich die zahlreichen Begegnungen mit der asiatischen Art zu leben beeindruckt und sicher auch verändert, wie nachhaltig, wird sich zeigen.
Es blitzte und donnerte, als mein Flieger in Richtung Australien abhob. Dartha hätte vielleicht gewusst, was es zu bedeuten hätte !
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9. Die Perlen Indonesiens I. - JAVA ... mit gebeco Länder erleben
ullilanger, 04:12h
Indonesien empfing mich mit einigen Paukenschlägen der besonderen Art. Das fing schon mal gleich bei der Passkontrolle an, ich hätte ja gar kein Visum, stellte der Beamte lächelnd aber bestimmt bei meiner Kontrolle der Reisedokumente fest. Und Recht hatte er, ausgefüllt hatte ich den 30- Tage Antrag im Garuda-Flieger ordnungsgemäß, aber woher sollte man wissen, dass vor der Passkontrolle auch die 25 US-Dollar an einem sehr mickrigen Schalter im Terminal entrichtet werden mussten. Also ich und etliche andere Touris wieder zurück, Geld abdrücken und dann gings ja auch.
Aber nur kurz, denn bei der Organisation meines Taxis zum Hotel in der Innenstadt geriet ich in die Fänge einer Gruppe von 4 Personen. Einer trug meine Tasche und wollte natürlich auch Trinkgeld dafür, einer war der Fahrer, 2 andere tauschten meine US-Dollar in IDR um und verschwanden erstmal mit 100 USD im Gewühl des Terminals. Ich saß im Taxi ohne Klimaanlage und es war richtig heiß. Nach 20 Minuten kamen die Beiden dann aber doch wieder, hatten das Geld umgetauscht, die Hälfte behalten und dann fuhren wir los. Der Fahrer war definitiv kein professioneller Taxifahrer, sondern ein Familienvater, der sein Auto für Transfers zur Verfügung stellte. Ich saß zwischen 2 Kindersitzen und es roch säuerlich nach Erbrochenem in dem Auto. Dass sich die Kinder bei dem Verkehr in Jakarta
wohl schon einige Male übergeben hatten, könnte ich mit jedem Kilometer besser nachvollziehen. So ein Chaos hatte ich noch nie erlebt. Jeder fuhr wie er wollte , permanent Stau und dazu diese Millionen von Motorrollern, die das Ganze noch verschlimmern.
So brauchte mein Taxifahrer für die ca. 16 km sage und schreibe 94 Minuten, war nassgeschwitzt und musste ja auch noch zurück. In der Endphase der wilden Jagd durch Jakarta hielt er auch noch permanent an um sich zu orientieren und Dutzende Leute nach der Adresse von meinem Mercure-Hotel zu fragen. Trotzdem immer am laecheln und total freundlich, ich hab ihm ein extra Trinkgeld gegeben.
Im Hotel war ich also schon mal. Aufgefallen unterwegs sind mir die Tausenden von Warungs am Strassenrand, Garkuechen,
die nicht nur die Buergersteige komplett in Beschlag nehmen, sondern aus denen es auch so abenteuerlich gut riecht, dass man alle nasenlang Hunger hat. Gleichzeitig raten alle Reisefuehrer auf den Besuch der warungs zu verzichten, man wisse ja nie ! Alles Quatsch, das beste Essen habe ich immer in den warungs bekommen, bis auf einmal, aber die Spanferkelgeschichte stammt von Bali und kommt spaeter.
Im Hotel keine Spur von meiner Reisegruppe, die ja aus Deutschland kommend ueber Singapur anreiste.
Ich hatte mich uebrigens sehr kurzfristig zu dieser Studienreise 'Die Perlen Indonesiens' vom Veranstalter Gebeko entschieden, weil ich in Afrika ueber die guides die allerbesten Insider-Infos bekommen hatte und mir Aehnliches auch von den indonesischen Strategen erwartete. Zudem sollte meine Gruppe nur aus 8 Teilnehmern bestehen und immer ein Hotel abends, Luxus pur also.
Am besagten Abend blieb mir also nichts anderes uebrig als erstmal in den Pool zum schwimmen zu gehen. Der war glaube ich im 3.Stock und erst nach 10 Minuten habe ich gemerkt, wie mir 20 Bauarbeiter von der dem Hotel gegenueberliegenden Baustelle mit Begeisterung zuwinkten und mich anfeuerten, froehlich sind sie die Indonesier, da beisst die Maus keinen Faden ab. Um 18.00 Uhr immer noch keiner von Gebeko da, okay, dachte ich, dann gehst du erstmal was essen und zwar in einem der Pizza Huts von Jakarta, wo man die Jugend Indonesiens trifft.
Ani vom Jakarta Pizza Hut lotste mich durch die Speisekarte und es war saulecker, was auch immer der Belag war. Um ca. 20.00 Uhr war ich wieder zurueck im Mercure-Hotel, keine Gebeko-Reisegruppe zu sehen. So langsam kamen mir Zweifel, ob das denn alles so richtig war. Nachher sollte ich erfahren, dass die deutschen Gaeste ihren Anschlussflug in Singapur verpasst hatten und somit verspaetet im Hotel eingetroffen waren. Ich ging dann mal schlafen, nochmal in den Pool am naechsten Morgen und fruehstuecken, immer mit einem Auge auf der Suche nach deutschen Gaesten - aber da waren keine !
Und dann, um 08.06 Uhr , ich mitten in einem grosseren Geschaeft in der Toilette meines Zimmers, kam der Anruf:
Ein Prima
wollte wissen, wo ich, Juergen, denn bliebe, der Bus von Gebeko warte schon auf mich vor dem Hotel, bereit zur Abfahrt.
Dieser Satz ist fuer den Aussenstehenden nur als Beispiel absurder Literatur zu verbuchen. Hier meine Aufklaerungsversuche:
1. Prima war unser guide auf Java, ein echtes Unikum. Sein Aeusseres war gepraegt von einer desolaten Kauleiste, im Prinzip gab es nur noch einen Zahn, der in Form einer erdbebenbedingten Tempel-Ruine die Mundhoehle seines Besitzers wahrlich nicht fuellte. Prima, er muss so zwischen 50 und 60 gewesen sein, war Kettenraucher und der deutschen Sprache nur ansatzweise maechtig, obwohl er mal in Deutschland studiert hatte. Er bemuehte sich uns so viel wie moeglich ueber Java zu vermitteln, aber die Mikrofonanlage im Bus war mittelpraechtig und so gaben die aelteren Gaeste schnell auf und schalteten ihre Hoergeraete auf stand by.
2. Wieso mich Prima bis fast zum Ende der Tour immer Juergen nannte, wird mir ein ewiges Geheimnis bleiben, ich war fuer ihn Juergen, basta. Manchmal habe ich es dann schon selber geglaubt.
3.Der Bus von Gebeko war vom Indonesienpartner Asia Link gechartert und mit einem Banner 'Pariwisata' am oberen Rand der Frontscheibe als Touristenbus ausgewiesen, bestueckt mit professionellem Fahrer, Hilfsfahrer, zustaendig fuer Koffer, sauber machen und Kuehltruhe mit Mineralwasser fuellen, und Prima eben.
4. Und dann waren da ja auch noch 24 !!! deutsche Gaeste, Durchschnittsalter 50 , Singles und Paare in einer gesunden Mischung. Gebeko hatte kurzerhand eine Sumatragruppe mit einer Javagruppe gekoppelt, was einige Teilnehmer schon in den nicht-militanten Widerstand fuehrte.
Ich also hatte genau 20 Minuten um meinen Kram zu packen und diesen Bus zu entern - ich schaffte es in 12 Minuten und wurde im Bus mit grossem Hallo empfangen, leider praegten sich auch viele der Anwesenden den Namen Juergen ein.
Ohne das Briefing, dass die Anderen am Abend zuvor noch hatten, ging es dann fuer mich auf die Strasse. Im Nachhinein bedauere ich es noch jetzt, dass ich meine Stuetzstruempfe fuer die Fluege im grossen Rucksack tief unten verstaut hatte, denn oft fuhren wir mehr als 5 nicht enden wollende Stunden mit dem Bus ueber voellig verstopfte Strassen, immer eingerahmt von Hunderten von Motorrollern, die bei dem Chaos immer schneller ans Ziel kamen.
Pro Tag werden uebrigens 10000 Motorroller gebaut, auf Bali darf man sie sogar schon ab 10 Jahren fahren und teilweise sitzen ganze 5-koepfige Familien auf einem dieser Roller.
5 ist die maximale Staerke einer indonesischen Familie, mehr Kinder sind nicht gefragt und wenn es mit Kindern auch bei der 4.Frau nicht klappte, muss auch da Schluss sein, die hat dann eben die A-Karte oder auch nicht, jeh nachdem, wie man das so interpretiert.
Ich habe mich entschieden Java und Bali getrennt zu dokumentieren, da sie in meiner Wahrnehmung unterschiedlich auf mich gewirkt haben.
Zu Beginn ein paar Zahlen zu Indonesien, vor derem Hintergrund meine Ausfuehrungen einzuordnen sind.
Indonesien ist eine der groessten Nationen der Welt, seine 18108 Inseln umspannen ein Achtel des Erdumfangs, ich habe 2 Inseln besucht.
Mit 240 Millionen Einwohnern belegt Indonesien den vierter Platz der weltweiten Bevoelkerungsliste, und mein Eindruck war, dass die alle immer unterwegs sind.
Indonesiens Geschichte reicht bis zum Beginn der Menschheit zurueck, die kulturelle Vielfalt ist einzigartig. Buddhisten, Hindus und Islamisten pflegen eine halbwegs friedliche Koexistenz.
Das Klima ist feuchtheiss und tropisch und auch Indonesien leidet unter dem Klimawandel, auf Bali war es in der Zeit, in der ich da war, so heiss wie seit 100 Jahren nicht mehr.
In Java und Bali sind die landwirtschaftlichen Bedingungen guenstig. Eine glueckliche Kombination von fruchtbarer Vulkanerde
und ausgewogenem Klima erlaubt laengere Anbauperioden auf trockenem Boden sowie bewaesserte Reisfelder,
wegen dieser landwirtschaftlichen Bluete sind Java und Bali allerdings auch dichter bevoelkert als die Niederlande und Japan. Lange hatte Indonesien unter den diversen Kolonialherren aus Europa geltten, allen voran Portugiesen und Hollaender. Erst 1908 erwachte eine neue Form von antikolonialem Widerstand . Es folgten lange Jahre der Neu-Orientierung mit vielen Rueckschlaegen, Inflation und Menschenrechtsverletzungen.
In den 90er Jahren erreichte eine Finanz- und Wirtschaftskrise Indonesien und es brachen landesweite Unruhen mit 1200 Opfern in der Bevoelkerung aus.
Nach vielen Parlamentswahlen seitdem konnte ich waehrend meines Aufenthalts in Indonesien ganz aktuell die Amtseinfuehrung des neuen unabhaengigen Praesidenten Joki Widodo live am TV miterleben.
Viele Indonesier setzen grosse Hoffnungen in diesen Mann, der Korruption und andere Missstaende ernsthaft bekaempfen will.
Fuer meinen Java-Blog habe ich mir 6 Schwerpunkte gesetzt:
Jakarta und Maerkte, die diversen Tempel, Vulkane und Wasserfaelle, Tanz und Musik, die wunderschoenen Landschaften und Zugfahrten und etwas ueber die Menschen/Frauen, sofern wir direkten Kontakt mit ihnen hatten.
Ich glaub, mit denen fange ich auch mal an, nach einem ganz kurzen Kommentar zu unserer Gebeko-Reisegruppe.
Ich beschraenke mich dabei auf die Experten, mit denen ich die komplette Route bis Sanur auf Bali teilen durfte.
Ihr Sumatra-Freaks, seid mir nicht boese, aber eine Woche Java war einfach zu kurz um euch richtig kennenzulernen.
Das war bei den 'Balinesen' schon etwas besser moeglich, zum Schluss haben wir fast alles gemeinsam gemacht.
Danke dafuer an Oskar, 55, den geschiedenen Werkzeugmacher aus Bayern, der mir oft erzaehlt hat, wie frei er sich nach der Trennung von seiner Frau den Fernreisen nach Asien gewidmet hat ( aber keine Angst, Iris ! ), eine ganz ehrliche Haut, sehr sympathisch, immer bemueht sich so weit wie moeglich auf die indonesische Kultur und ihre Menschen einzulassen, mit Gesten, der Sprache und einem permanenten Laecheln auf den Lippen. Er hat ungefaehr 15 x Mi Goreng gegessen und jede Stelle seines Koerpers in abenteuerlichen Positionen gebraeunt, wann immer es ging. Das Wort Schatten gibt es offenkundig nicht in Oscars Wortschatz.
Oder Stefan, 35, auch aus Bayern und Systemadministrator von Beruf, Single und leidenschaftlicher Fotograf mit einem super Auge fuer klasse Motive. Er stellt seine Bilder bei google drive zur Verfuegung, damit wir alle davon profitieren koennen. Einige davon findet ihr dann sicher auch im Blog.
Nicht zu vergessen Rentner, Hesse und Ex-Berufskolleglehrer Gerd, 68, ein Asienexperte, der ohne seine Frau schon mehrfach mit Gebeko unterwegs war und alle Menschen fotografiert hat, die nicht bei drei auf der Palme waren. Auch von ihm einige Portraits im Blog, wirklich toll die Aufnahmen, und nicht nur von den Frauen, wie ich faelschlicherweise dachte.
Dann Sabine und ihre Freundin Lydia,35 und 55, die beide bei der Bundesbank arbeiteten und sich mal waehrend eines Urlaubs kennengelernt hatten. Sabine aus Oldenburg mit diesem friesischen Charme und Lydia aus Muenchen-Schwabing, wenn ich mich recht erinnere. Die Zwei habe ich eigentlich immer im Doppelpack wahrgenommen, also 200 % nett !
Ein Ehepaar war auch dabei, Iris und Lukas aus Muenchen - ich war ziemlich umzingelt von Bayern, stelle ich jetzt fest - die hatten die Ruhe weg und buchten ad hoc noch eine freiwillige Vulkanbesteigung extra, Respekt !
Mit mir also 8, ein eingespieltes Team mit aehnlicher Mentalitaet, die Chemie stimmte. Und wir 8 waren uns eigentlich auch in der Einschaetzung darueber einig, dass Gebeko den Jakarta-Stadt-Aufenthalt aus der Tour streichen sollte.
Jakarta ist ein urbaner Albtraum, 10 Millionen Einwohner in der Innenstadt, weitere 10 Millionen in den Aussenbezirken, es ist stickig, die Luft abgasbedingt schlecht und die Slums mit der ganzen Kriminalitaet und den sozialen Kontrasten haben wir noch nicht einmal gesehen.
Uns praesentierte man den Marktplatz von Old Batavia
und den malerischen alten Hafen Sunda Kelapa mit den Frachtenseglern, das Museum Bahari
sowie den Fischmarkt, der fuer europaische Nasen allerdings grenzwertig war.
Es gab dort auch nicht nur Fische sondern auch anderes Getier wie Huehnchen,
bei deren Anblick man den Verzehr der beliebten satay-Spiesse sofort in Frage stellte.
Uebrigens aehnlich grausam war der Besuch des Vogelmarktes in Malang, etwas Heftigeres kann man sich als Tierfreund gar nicht vorstellen.
Unertraegliche Kaefighaltung auf engstem Raum !!!
Auch auf Bali habe ich 2 Beispiele von Tierschutz-Ignoranz gefunden, den Affenwald in Ubud und der im Geheimen nach wie vor praktizierte Wettkampfsport des Hahnenkampfs, beides grausam und ethisch fuer mich nicht korrekt.
Damit hat sich es aber auch schon mit kritischen Bemerkungen zu Java, das Land hat ansonsten viel zu bieten und Gebeko wollte uns alles zeigen, einmal sogar 3 Tempel an einem Tag, was definitiv zu viel war und einen weiteren early morning start erforderlich machte.
So um 6 Uhr sind wir - glaube ich - von unserem Stadthotel in Jogyakarta abgefahren und um 7 waren wir wieder zurueck, total beeindruckt, aber auch platt wie ein Broetchen.
Wir haben den Buddha-Tempel Borobudur besichtigt, dann eine Fuehrung im Sultanspalast von Jogyakarta gehabt und letztendlich den Hindutempel Prambanan erkundet.
Eins vorweg, alle local guides waren Spitze, jeder auf seine Art und so ein Sarong, wie er bei einer Tempelbesichtigung fuer Maenner natuerlich Pflicht ist, hat etwas Luftiges und stand uns allen recht gut. Diese 3 Tempel machen auch nochmal deutlich, wie prinzipiell friedlich die Religionen in Koexistenz praktiziert werden koennten.
Borubudur ist eine kolossale neunstoeckige Stufenpyramide und wurde zwischen 750 und 850 erbaut. Das buddhistische Ritual schreibt vor, dass Pilger im Uhrzeigersinn den Schrein 3x umrunden, bevor sie sich ihm naehern. Ich habs dann mal gemacht, vielleicht bringt es ja Glueck oder die Erleuchtung.
Was sonst noch auffiel war, dass vor allem die indonesischen Kinder unbedingt Fotos mit uns haben wollten, so ein Bleichgesicht ist eben eine echte Raritaet hier auf Java und in Asien generell.
Vom Sultanspalast ist mir vor allen das ohrgewoehnungsbeduerftige Gamelan-Orchester in Erinnerung geblieben, live gespielt klingt es ganz okay, aber nach 20 Minuten hat es dann etwas von Folter.
Ansonsten schien mir der Sultan seiner Gemahlin irgendwann den Auftrag gegeben zu haben seine Privatgemaecher von saemtlichen Gastgeschenken auslaendischer Staatsgaeste zu entruempeln und das ganze Gedoens dekorativ im Palast zu platzieren. Haben die Touris was zu gucken, und das machen sie dann auch seitdem.
Der Hindutempel wurde in der Mitte des 9.Jahrhunderts erbaut und die drei Haupttempel symbolisieren die hinduistische Trimurti ( Dreifaltigkeit ): Candi Brahma, Candi Visnu und Candi Siwa. Beim grossen Erdbeben von 2006 wurden grosse Teile des Tempels zerstoert, die Besichtigung ist aber wieder moeglich.
Insgesamt verschimmen die Eindruecke eines solchen Tages zu einem religioesen Kaleidoskop und das koennte ja auch ein Modell sein fuer ein friedliches Nebeneinander. Mir sind jedenfalls keine religioesen Ressentiments auf Java und Bali aufgefallen, verschleierte Frauen, Sarongs, Turbane - das geht alles parallel und juckt hier keinen in Indonesien. Vielleicht auch eine Konsequenz der sehr radikalen Reaktion der indonesischen Regierung auf die Terroranschlaege der Islamistischen Gruppen von 2010. Alle Terroristen wurden zur Todesstrafe verurteilt.
Wenn wir fuer unseren heissen Tempeldreier um 5 Uhr aufstehen mussten, dann wurde das bei der Bromo-Vulkan-Expedition locker getoppt !
Um 01.00 Uhr warteten 24 Gaeste mit Gepaeck in der Lobby auf den 'Prima'-Fuehrer, der wohl verpennt hatte. Ich uebrigens leicht angeschlagen, hatte mir doch ein heftiger Durchfall den halben Vortag versaut. Aber Dank zweier Pillen, die mir eine liebenswerte Frau aus Leipzig ueberlassen hatte, ging es halbwegs wieder. Als unser guide dann kam, habe ich ihn erst gar nicht erkannt. Dick eingemummelt in eine Art Parka mit Skimuetze !!! Es sollte ja in den Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark gehen bis auf eine Hoehe von 2329 m und da war es dann auch nur noch 6 Grad warm. Also wir erst einmal mit unserem Bus auf 1300 m. Dann in Jeeps mit je 5 Personen besetzt den Rest der Strecke. Die Jeepfahrer waren alle mal Bauern, haben aber schnell erkannt, dass mit Jeepfahren schneller an Geld zu kommen ist.
Der Bromo ist der kleinste, aber immer wieder aktivste Vulkan auf Java und alle wollen ihn beim Sonnenaufgang sehen, so auch an diesem Tag mit uns gefuehlte 1000 andere Vulkanier. Da war es schon schwierig ein perfektes Foto zu machen. Aber seht selbst !
Nach dem Sonnenaufgang ging es noch in die Tengger-Caldera-Hochebene, bevor die Rueckfahrt durch Reislandschaften diesen Tag beendete.
Neben diesem noch aktiven Vulkan lag auch Tangkuban Perahu auf unserer Route, ebenfalls noch aktiv und gleichermassen touristisch komplett durchorganisiert, mit Souvenirstaenden, diversen Moeglichkeiten den Kraterrand auch per Pferd oder Esel zu erreichen und einem modernen Informationszentrum.
Es will eben jeder etwas abhaben vom Tourismuskuchen in Indonesien. Natuerlich gab es auch noch viele andere landschaftliche Highlights , an dieser Stelle will ich nur den Coban Rondo Wasserfall
, die Tee- und Reislandschaften
und die fantastischen Bergregionen erwaehnen, die leider viel zu kurz kamen. Aber mehr war in einer Woche Java auch gar nicht machbar.
Zum Glueck sind wir nicht nur mit dem Bus unterwegs gewesen, sondern auch im Zug.
Und das war eine tolle Alternative der Fortbewegung, komplett ohne Stau, und in durchaus mit europaischen Standards vergleichbaren Zuegen. Alle 2 Stunden ungefaehr wurden sogar die Bremsen sehr gruendlich kontrolliert, auch weil die erste Strecke von Bandung nach Jogyakarta von West - nach Zentraljava quer durch herrliche Bergregionen an Reislandschaften und Vulkankegeln vorbei zu den schoensten Zugfahrten der Welt zaehlt. Im Waggon der 2.Klasse wurde man von Servicekraeften der Bahngesellschaft liebevoll betreut und der Sitzkomfort war definitiv besser als im Bus. Ein zweiter weniger spektakulaerer Bahntrip fuehrte uns von Malang nach Kertosono. Unser Bus wurde derweil mit dem Gepaeck zu den Zielpunkten gefahren, wobei die Fahrer nachts am Strassenrand im Bus schliefen.
Dass man in Asien als Europaer natuerlich sofort als solcher erkannt wird, ist klar. Indonesier auf der anderen Seite sind fasziniert von unsererem Teint und wollen diese bleiche Haut auch anfassen, oder noch besser, ein Foto machen. Und das mit diesem Laecheln, das man den Menschen diesen Wunsch auch nicht abschlagen kann. Ich moechte nicht wissen, auf wie vielen Facebook-Seiten diese Bilder von uns Touris dann zirkulieren, vor allem die 8 - 13-jaehrigen Kinder waren da grenzenlos aktiv. Die Freundlichkeit, Hoeflichkeit und Zugewandtheit erschlaegt einen fast, diese Distanzzonen, an die man sich so gewoehnt hat in Europa, werden einfach weggelaechelt. Und jeder Wunsch wird erfuellt, mit teilweise sehr kreativen Mitteln. Als einem unserer Teilnehmer einmal schwindlig wurde und er kurz ohnmaechtig war, kam erst das Eis aus der Bar im Handtuch zum Einsatz und dann das gruenliche Riechoel unseres guides, inklusive guten Zuredens und Hintergrundkontrolle. Auch fuer meine Durchfallattacke hatte der guide ein Mittel ( Diapet ) parat, dass ich zwar nicht einsetzen musste, weil ja schon die Medizin aus Deutschland gewirkt hatte. Ich habe es mir dann aber doch in einem dieser 24- Stunden Supermaerkte gekauft, 6 Pillen fuer 0,79 Euro und spaeter an ebenfalls einschlaegig Betroffene weitergegeben.
Im Strassenbild dominieren eigentlich die Maenner, viele von denen, die nicht im Tourismus arbeiten, sind permanent damit beschaeftigt Transport- oder Tourendienste abzuwickeln. Der Platz der Frau scheint mir staerker als bei uns in der Familie verankert zu sein, morgens wird gekocht, die Opfergaben muessen gebastelt und verteilt werden, in jeder Familie gibt es ja auch mindestens drei Kinder, oft mehr, um die es sich auch zu kuemmern gilt. Der Kindergarten zum Beispiel ist nur vormittags fuer drei Stunden geoeffnet und kostenpflichtig !
Und dann gibt es natuerlich noch die Frauen, die an jeder Ecke Massagedienste anbieten, wirkt erst mitunter aufdringlich, bei einer klaren Ansage ist dann aber auch schnell Schluss mit Anbaggern.
Auf den Maerkten will der Indonesier handeln, 30 % sind immer drin, wobei der Tourist wohl auch dann wahrscheinlich de facto noch zu viel bezahlt ;-).
In Kombination mit dem Klima bietet uns die fantasievolle Freundlichkeit der indonesischen Menschen meines Erachtens nach die Chance mal runterzukommen und in den chill-modus zu wechseln. Ich habe es bei mir selbst festgestellt, ich gehe langsamer, ich esse intensiver und bewusster und trotz aller Langsamkeit/Entschleunigung frage ich mich abends oft, wie schon rum der Tag ? Macht ja aber auch nichts ! Das Hier und Jetzt geniessen, das passt zumindestens gut zum Sabbatjahrfeeling.
Eine letzte Bemerkung noch zur Musik und den Tanzvorfuehrungen, die wir auf Java und vor allem dann Bali gesehen haben.
Zum einen den Panyembrahma welcome dance, bei dem 4 Frauen/Maedchen in bunten Kostuemen und grell geschminkt zur Musik und einem Szenario tanzen.
Wie diese Taenzerinnen ihre Koerper und Gliedmassen beherrschten, war schon einmalig. Eine hat uns dann zum Mittanzen animiert, ich war so froh, dass Oscar sich 'geopfert' hat, da haette ich mich nur blamieren koennen !
Noch mehr fasziniert war ich allerdings vom Kechak- oder Affentanz, einem Trancetanz, in dem ein Taenzer Verbindung zu den Goettern oder Vorfahren aufnimmt.
Das alles ohne Musik, der Begleitchor besteht nur aus Maennern, deren Singen eine hypnotische Wirkung hat. Und ganz zum Schluss dann auch noch ein fire walking act, mein Pyromanenherz schlug hoeher, lange nicht so eine intensive Show gesehen !
Habe ich noch etwas ueber Java vergessen ?
Klar, unsere Hotels wurden von mal zu mal besser ,
teilweise mit Freilufttoiletten und/oder Freiluftduschen, Gecko und Lurch immer dabei und mitunter auch im Zimmer, die poussierlichen Tierchen, Essen durchweg sehr lecker, als man nach zwei, drei Tagen wusste, was es ist und das Einzige, was so gar nicht laeuft auf Java, ist der Verkehr.
Bin gespannt, wie der neue Praesident das in den Griff bekommt.
Das konnte auf Bali nur besser werden !!!
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8. SINGAPUR - EINE GANZ ANDERE WELT
ullilanger, 04:09h
Afrika schweren Herzens verlassen und in einer ganz anderen Welt angekommen, dazwischen 3879 Meilen bis Doha in Katar, ein weiterer Megaflughafen, und dann 6198 km von Doha nach Singapur.
Mein Air Berlin Meilenkonto auf der Topbonus Card fuellt sich, bald werde ich wahrscheinlich mit einem upgerade in den business lounges von Spezialkraeften der jeweiligen Airlines verwoehnt !
Auf diese Stewardessen komme ich uebrigens nochmal zurueck in diesem Blogteil. Hatte eine Erfahrung der ganz besonderen Art mit 2 dieser meist wunderschoenen Damen.
Die 5 Tage Singapur hatte ich als Erholungspuffer nach der Afrika-Campingtour eingplant und mir dafuer ein 4-Sterne Hotel zentral in der Innenstadt genehmigt, das Furama Riverfront Hotel.
Und da hinkommen ging total easy. Taxifahrer in Singapur haben verpflichtend alle Taxameter, sind extrem freundlich und duerfen nur das nehmen, was der Taxameter auch anzeigt.
Klasse, Abzocke unmoeglich ! Und am Flughafen wird dem Touristen gleich eine Nummer am Taxistand zugewiesen und dieses Taxi faehrt einen dann auch, basta. Das koennten sich andere Laender ( Indonesien zum Beispiel !!! ) mal als Vorbild nehmen.
Seit 2 Jahren hat Singapur zusaetzlich das Thales-Verkehrsleitsystem fuer Megacities installiert und so rollt der Verkehr, so gut wie ohne Stau. Ausserdem alles klinisch sauber, viel Beton, Wolkenkratzer,
wenig Natur auf den ersten Blick, und dann der Hammer, eine Luftfeuchtigkeit, die mir fast den Atem nahm. Was heiss war, wusste ich ja von Afrika, aber 32 Grad und 75 % Luftfeuchtigkeit sind dann doch gewoehnungsbeduerftig fuer den Mitteleuropaer.
Und ich wollte doch alles zu Fuss machen in Singapur !?!
Im Taxi war uebrigens ein Banner und das sagte mir ueber Singapur:
A UNIQUE BLEND OF THE BEST OF THE MODERN WORLD AND RICH CULTURES TO DELIVER ENRICHING EXPERIENCES !
Erste verlaessliche Manuskripte ueber Singapur datieren aus dem 14.Jahrhundert, da hiess Singapur noch Temasek und trieb Handel mit der ganzen Welt. 1819 kam dann dieser Stamford Raffles von der British East India Company vorbei und revitalisierte den Handelsposten Singapur, das Raffles Hotel
ist Topadresse und nach dem Englaender benannt, der mit seinem Geschaeftsviertel Boat Quay die Wall Street von Singapur auf den Plan rief um den Hollaendern businessmaessig die Stirn zu bieten.
Das heutige Singapur ist also ein Schmelztiegel der Rassen und Kulturen, Traditionen und Innovationen, gepraegt von asiatischen und westlichen Werten und Lebensstilen.
Meine kulinarischen Erfahrungen auf diesem Hintergrund fingen schon gleich am ersten Abend an, was sollte ich essen ? Zuviel SG$ wollte ich nicht ausgeben, das meiste von den Speisekarten sagte mir nichts und das Angebot an Restaurants war gigantisch.
Mein Hotel lag direkt am Singapore river
und dessen Ufer entpuppten sich in der Nacht als eine einzige Restaurantstrecke. Der Singapore river ist die Wirtschaftsader der Insel und erwacht abends zu naechtlichem Leben in den vielen einheimischen Fresstempeln.
Ich landete dann aber am ersten Abend doch in der naechstgelegenen Pizzeria, schmeckte auch mal wieder gut nach soviel afrikanischen Gerichten.
An den anderen Abenden habe ich dann aber chinesisch ( pork sweet and sour ), indonesisch ( satay spezial ) und indisch ( chicken curry )gegessen, Singapur ist melting pot in jeglicher Hinsicht.
Uebrigens habe ich in Asien immer nur sehr gut gefruehstueckt und dann dinner gegen 18.00 Uhr gehabt. Dazwischen ein wenig Obst oder auch mal ein Eis, und viel, ganz viel trinken. Ganz viel trinken heisst aber auch ganz viel schwitzen. Im botanischen Garten von Singapur haette ich meine Sachen auswringen koennen, aber wer geht da auch schon zu Fuss durch die Stadt hin, hoechstens bloody Germans !
Mein Hotel war uebrigens eine echte Wohlfuehloase, Riesenpool im 5. Stock, mein Zimmer im 12., ganz lecker Fruehstueck mit famoser egg station und Riesen Obsttheke sowie mit warmen und kalten Gerichten , gute - wenn auch kostenpflichtige = Internetverbindung - also da haette man es auch tagsueber gut aushalten koennen.
Aber ich wollte ja etwas sehen von der Stadt und so habe ich abends Plaene gemacht und am naechsten Tag so weit es ging/ich gehen konnte in die Tat umgesetzt.
Mit leichtem Gepaeck, Kappe und 2 Liter Wasser startete ich meistens so um 09.30 Uhr meine Expeditionen in die Stadt. Die Orientierung war kein Problem, weil, wenn man sich verlief, war das Taxi zurueck ins Hotel sehr preiswert, also egal.
Klar, ich war in Chinatown, aber das hat mich nur maessig angetoernt. Finde ich in London attraktiver.
Ich war auch in Little India und da hatte ich Glueck, Die Inder feierten ihr Theemidhi/das Fire Walking Festival, der ganze ethnische Bezirk war im Ausnahmezustand,ich wurde Zeuge, wie die Hindus barfuss ueber ein Bett aus gluehenden Holzkohlen gingen. Nach Wochen des Fastens und ausschliesslich vegetarischem Essen erfuellen die Glaeubigen ihre Geluebde bei dieser jaehrlichen Zeremonie zu Ehren der Goettin Draupadi.
Gut gefallen hat mir auch der Fort Canning Park mit seiner Gedenkstaette fuer den 2. Weltkrieg ( battle box )
, nicht nur, weil es nicht ganz so weit weg war von meinem Hotel. Es gibt dort einen grossen Bunker , in dem Generalleutnant Percival am 15.Februar 1942 die Entscheidung traf sich den Japanern zu ergeben.
Gleich nebenan ist das Singapore museum, ich muss gestehen, der Kuchen in der Cafeteria hat mich am meisten beeindruckt.
Dass auch der Botanische Garten von Singapur zu meinen Highlights in dieser Stadt zaehlt, mag viele Blog-Leser ueberraschen, habe ich doch weder einen ausgepraegten gruenen Daumen noch irgendein Ikebanagen in mir, dachte ich.
Aber erstens war ich so stolz, dass ich den Weg zum Botanischen Garten auf Anhieb gefunden hatte und dann war das auch eine echte Oase mitten in der Stadt, 147 Jahre alt schon, mit ueber 10000 Pflanzen und einer sehr coolen Orchideensammlung.
Den Besuch des Cool House musste ich dann streichen, siehe oben, ich war mit meinen Kraeften kurzfristig am Ende. Aber mit mir Hunderte anderer Besucher und was macht der Asiate in einer solchen Extremsituation, richtig - Qigong auf der Wiese und ich mitten drin, sehr entspannend und ruckzuck war der Akku wieder voll und ich in der Orchard Street, der Shoppingmeile im Schatten tropischer Baeume, aber aus den Geschaeften wehte der eiskalte business-Hauch der multifunktionalen Klimaanlagen, ich nahm mir ein Taxi und liess mich zum Hotel zurueckfahren, hier hatte ich nichts verloren.
Am naechsten Tag liess ich mich von dem SIA Hop-on-Doppeldecker-Bus kreuz und quer durch Singapur fahren, zweimal gleich, dann war ich Experte fuer die Stadt. Fuer Singapore Airlines-Kunden ist der ganze Spass auch noch kostenlos !
Bleibt das letzte Highlight aus Singapur, was mich auch echt am meisten beeindruckt hat, die Gardens by the Bay. Man kommt da ganz automatisch hin, wenn man dem Singapore river Richtung Kueste folgt, ich glaub im September war da auch ein Teil der Formel 1 - Strecke von Singapur, Reste der Tribuenenaufbauten konnte ich noch ausmachen.
Wasser zieht mich ja sowieso immer magisch an, und kurz hinter Singapurs Wallstreet hat sich die Stadt eine futuristisch anmutende Attraktion fuer die Touris an die waterfront platziert, wie ich sie noch nirgendwo sonst gesehehen habe.
Meine Kamera lief auf Hochtouren, das Wetter war Spitze und so sind die folgenden Bilder vom Sands Skypark ( 23.00 S$ ) und den Gardens by the Bay ( 5 S$ ) entstanden.
Dabei faszinieren vor allem der Cloud Forest mit den Supertrees, die in 22 m Hoehe besichtigt werden koennen. Hab ich auch gemacht und eine Chinesin gerettet, die sich wegen einer Schwindelattacke auf den Skyway gekauert hatte und nicht mehr in der Lage war den rettenden Fahrstuhl selbststaendig zu erreichen. Ihrem Mann/Freund/kuenftigen ehemaligen Lebensabschnittspartner erschien das wohl sehr laecherlich, er machte keinerlei Anstalten zu helfen und dann kam mein Einsatz, one man German skyway rescue team, eingehakt und abgefuehrt die Frau. Sie wollte mich gar nicht mehr loslassen, die Chinesin, auch im Fahrstuhl nicht, und da wurde es mir wiederum unheimlich, und ihrem Begleiter dann endlich auch.
Mit den Chinesen hatte ich es in Singapur sowieso ! Mit 2 Juengeren dieser Spezies Asiatinnen hatte ich im Hotel mal eine ganz heisse Nacht. Fing um 01.23 Uhr an und dauerte bis 03.44 Uhr. Die beiden haben wirklich alles gegeben. Giggeln, Baden, Selfies machen = alles nur nicht mit mir, sondern ein Zimmer neben mir, wie mir Li ( auch eine Chinesin ? ) von der Rezeption am naechsten Morgen bei meiner Nachfrage, was das denn fuer ein Laerm in der Nacht gewesen sei, bereitwillig erklaerte. Die beiden waren Stewardessen von Air China, in der Nacht in Singapur gelandet, eingeckeckt und konnten natuerlich nicht sofort schlafen, wie ich eigentlich immer. Am selben Tag um 14.00 Uhr flogen sie schon zurueck nach China und das Zimmer neben mir wurde daraufhin nicht wieder belegt, was auch seine Vorteile hatte.
Aber zurueck zum observation deck des Sands Skypark, da war sie wieder praesent, die Spaltung der Gesellschaft, also auch hier in clinically clean Singapore.
Eigentlich ist der ganze Komplex ja eine Hotelanlage mit Zimmerpreisen von 350 - 700 S$ pro Nacht. Aber so ein kleiner Abschnitt auf Tower 3 ist fuer die Touristen aus aller Welt reserviert, zum Fotoshooting
und neidisch werden, denn die Infinity Deckpools von Tower 1 und 2 sind unbestritten erste Sahne !!! Jedenfalls habe ich mich abends in meinem Mittelklassehotel in der Innenstadt an den tollen Bildern vom Sands Skypark berauscht, man muss ooch joenne koennen.
Ganz zum Schluss von meinem Singapurtrip stoerte dann doch noch eine Kleinigkeit das ansonsten perfekt arrangierte Szenario und schuld war ein Taxifahrer. Er brachte mich naemlich zum falschen Terminal, hatte aber den Vorteil, dass ich auch mit dem Changi Flughafen Air Train fahren durfte, bevor mich die Garuda Indonesia Fluggesellschaft am 14.10.2014 in gut einer Stunde nach Jakarta flog, und da ging das Abenteuer weiter ......
Mein Air Berlin Meilenkonto auf der Topbonus Card fuellt sich, bald werde ich wahrscheinlich mit einem upgerade in den business lounges von Spezialkraeften der jeweiligen Airlines verwoehnt !
Auf diese Stewardessen komme ich uebrigens nochmal zurueck in diesem Blogteil. Hatte eine Erfahrung der ganz besonderen Art mit 2 dieser meist wunderschoenen Damen.
Die 5 Tage Singapur hatte ich als Erholungspuffer nach der Afrika-Campingtour eingplant und mir dafuer ein 4-Sterne Hotel zentral in der Innenstadt genehmigt, das Furama Riverfront Hotel.
Und da hinkommen ging total easy. Taxifahrer in Singapur haben verpflichtend alle Taxameter, sind extrem freundlich und duerfen nur das nehmen, was der Taxameter auch anzeigt.
Klasse, Abzocke unmoeglich ! Und am Flughafen wird dem Touristen gleich eine Nummer am Taxistand zugewiesen und dieses Taxi faehrt einen dann auch, basta. Das koennten sich andere Laender ( Indonesien zum Beispiel !!! ) mal als Vorbild nehmen.
Seit 2 Jahren hat Singapur zusaetzlich das Thales-Verkehrsleitsystem fuer Megacities installiert und so rollt der Verkehr, so gut wie ohne Stau. Ausserdem alles klinisch sauber, viel Beton, Wolkenkratzer,
wenig Natur auf den ersten Blick, und dann der Hammer, eine Luftfeuchtigkeit, die mir fast den Atem nahm. Was heiss war, wusste ich ja von Afrika, aber 32 Grad und 75 % Luftfeuchtigkeit sind dann doch gewoehnungsbeduerftig fuer den Mitteleuropaer.
Und ich wollte doch alles zu Fuss machen in Singapur !?!
Im Taxi war uebrigens ein Banner und das sagte mir ueber Singapur:
A UNIQUE BLEND OF THE BEST OF THE MODERN WORLD AND RICH CULTURES TO DELIVER ENRICHING EXPERIENCES !
Erste verlaessliche Manuskripte ueber Singapur datieren aus dem 14.Jahrhundert, da hiess Singapur noch Temasek und trieb Handel mit der ganzen Welt. 1819 kam dann dieser Stamford Raffles von der British East India Company vorbei und revitalisierte den Handelsposten Singapur, das Raffles Hotel
ist Topadresse und nach dem Englaender benannt, der mit seinem Geschaeftsviertel Boat Quay die Wall Street von Singapur auf den Plan rief um den Hollaendern businessmaessig die Stirn zu bieten.
Das heutige Singapur ist also ein Schmelztiegel der Rassen und Kulturen, Traditionen und Innovationen, gepraegt von asiatischen und westlichen Werten und Lebensstilen.
Meine kulinarischen Erfahrungen auf diesem Hintergrund fingen schon gleich am ersten Abend an, was sollte ich essen ? Zuviel SG$ wollte ich nicht ausgeben, das meiste von den Speisekarten sagte mir nichts und das Angebot an Restaurants war gigantisch.
Mein Hotel lag direkt am Singapore river
und dessen Ufer entpuppten sich in der Nacht als eine einzige Restaurantstrecke. Der Singapore river ist die Wirtschaftsader der Insel und erwacht abends zu naechtlichem Leben in den vielen einheimischen Fresstempeln.
Ich landete dann aber am ersten Abend doch in der naechstgelegenen Pizzeria, schmeckte auch mal wieder gut nach soviel afrikanischen Gerichten.
An den anderen Abenden habe ich dann aber chinesisch ( pork sweet and sour ), indonesisch ( satay spezial ) und indisch ( chicken curry )gegessen, Singapur ist melting pot in jeglicher Hinsicht.
Uebrigens habe ich in Asien immer nur sehr gut gefruehstueckt und dann dinner gegen 18.00 Uhr gehabt. Dazwischen ein wenig Obst oder auch mal ein Eis, und viel, ganz viel trinken. Ganz viel trinken heisst aber auch ganz viel schwitzen. Im botanischen Garten von Singapur haette ich meine Sachen auswringen koennen, aber wer geht da auch schon zu Fuss durch die Stadt hin, hoechstens bloody Germans !
Mein Hotel war uebrigens eine echte Wohlfuehloase, Riesenpool im 5. Stock, mein Zimmer im 12., ganz lecker Fruehstueck mit famoser egg station und Riesen Obsttheke sowie mit warmen und kalten Gerichten , gute - wenn auch kostenpflichtige = Internetverbindung - also da haette man es auch tagsueber gut aushalten koennen.
Aber ich wollte ja etwas sehen von der Stadt und so habe ich abends Plaene gemacht und am naechsten Tag so weit es ging/ich gehen konnte in die Tat umgesetzt.
Mit leichtem Gepaeck, Kappe und 2 Liter Wasser startete ich meistens so um 09.30 Uhr meine Expeditionen in die Stadt. Die Orientierung war kein Problem, weil, wenn man sich verlief, war das Taxi zurueck ins Hotel sehr preiswert, also egal.
Klar, ich war in Chinatown, aber das hat mich nur maessig angetoernt. Finde ich in London attraktiver.
Ich war auch in Little India und da hatte ich Glueck, Die Inder feierten ihr Theemidhi/das Fire Walking Festival, der ganze ethnische Bezirk war im Ausnahmezustand,ich wurde Zeuge, wie die Hindus barfuss ueber ein Bett aus gluehenden Holzkohlen gingen. Nach Wochen des Fastens und ausschliesslich vegetarischem Essen erfuellen die Glaeubigen ihre Geluebde bei dieser jaehrlichen Zeremonie zu Ehren der Goettin Draupadi.
Gut gefallen hat mir auch der Fort Canning Park mit seiner Gedenkstaette fuer den 2. Weltkrieg ( battle box )
, nicht nur, weil es nicht ganz so weit weg war von meinem Hotel. Es gibt dort einen grossen Bunker , in dem Generalleutnant Percival am 15.Februar 1942 die Entscheidung traf sich den Japanern zu ergeben.
Gleich nebenan ist das Singapore museum, ich muss gestehen, der Kuchen in der Cafeteria hat mich am meisten beeindruckt.
Dass auch der Botanische Garten von Singapur zu meinen Highlights in dieser Stadt zaehlt, mag viele Blog-Leser ueberraschen, habe ich doch weder einen ausgepraegten gruenen Daumen noch irgendein Ikebanagen in mir, dachte ich.
Aber erstens war ich so stolz, dass ich den Weg zum Botanischen Garten auf Anhieb gefunden hatte und dann war das auch eine echte Oase mitten in der Stadt, 147 Jahre alt schon, mit ueber 10000 Pflanzen und einer sehr coolen Orchideensammlung.
Den Besuch des Cool House musste ich dann streichen, siehe oben, ich war mit meinen Kraeften kurzfristig am Ende. Aber mit mir Hunderte anderer Besucher und was macht der Asiate in einer solchen Extremsituation, richtig - Qigong auf der Wiese und ich mitten drin, sehr entspannend und ruckzuck war der Akku wieder voll und ich in der Orchard Street, der Shoppingmeile im Schatten tropischer Baeume, aber aus den Geschaeften wehte der eiskalte business-Hauch der multifunktionalen Klimaanlagen, ich nahm mir ein Taxi und liess mich zum Hotel zurueckfahren, hier hatte ich nichts verloren.
Am naechsten Tag liess ich mich von dem SIA Hop-on-Doppeldecker-Bus kreuz und quer durch Singapur fahren, zweimal gleich, dann war ich Experte fuer die Stadt. Fuer Singapore Airlines-Kunden ist der ganze Spass auch noch kostenlos !
Bleibt das letzte Highlight aus Singapur, was mich auch echt am meisten beeindruckt hat, die Gardens by the Bay. Man kommt da ganz automatisch hin, wenn man dem Singapore river Richtung Kueste folgt, ich glaub im September war da auch ein Teil der Formel 1 - Strecke von Singapur, Reste der Tribuenenaufbauten konnte ich noch ausmachen.
Wasser zieht mich ja sowieso immer magisch an, und kurz hinter Singapurs Wallstreet hat sich die Stadt eine futuristisch anmutende Attraktion fuer die Touris an die waterfront platziert, wie ich sie noch nirgendwo sonst gesehehen habe.
Meine Kamera lief auf Hochtouren, das Wetter war Spitze und so sind die folgenden Bilder vom Sands Skypark ( 23.00 S$ ) und den Gardens by the Bay ( 5 S$ ) entstanden.
Dabei faszinieren vor allem der Cloud Forest mit den Supertrees, die in 22 m Hoehe besichtigt werden koennen. Hab ich auch gemacht und eine Chinesin gerettet, die sich wegen einer Schwindelattacke auf den Skyway gekauert hatte und nicht mehr in der Lage war den rettenden Fahrstuhl selbststaendig zu erreichen. Ihrem Mann/Freund/kuenftigen ehemaligen Lebensabschnittspartner erschien das wohl sehr laecherlich, er machte keinerlei Anstalten zu helfen und dann kam mein Einsatz, one man German skyway rescue team, eingehakt und abgefuehrt die Frau. Sie wollte mich gar nicht mehr loslassen, die Chinesin, auch im Fahrstuhl nicht, und da wurde es mir wiederum unheimlich, und ihrem Begleiter dann endlich auch.
Mit den Chinesen hatte ich es in Singapur sowieso ! Mit 2 Juengeren dieser Spezies Asiatinnen hatte ich im Hotel mal eine ganz heisse Nacht. Fing um 01.23 Uhr an und dauerte bis 03.44 Uhr. Die beiden haben wirklich alles gegeben. Giggeln, Baden, Selfies machen = alles nur nicht mit mir, sondern ein Zimmer neben mir, wie mir Li ( auch eine Chinesin ? ) von der Rezeption am naechsten Morgen bei meiner Nachfrage, was das denn fuer ein Laerm in der Nacht gewesen sei, bereitwillig erklaerte. Die beiden waren Stewardessen von Air China, in der Nacht in Singapur gelandet, eingeckeckt und konnten natuerlich nicht sofort schlafen, wie ich eigentlich immer. Am selben Tag um 14.00 Uhr flogen sie schon zurueck nach China und das Zimmer neben mir wurde daraufhin nicht wieder belegt, was auch seine Vorteile hatte.
Aber zurueck zum observation deck des Sands Skypark, da war sie wieder praesent, die Spaltung der Gesellschaft, also auch hier in clinically clean Singapore.
Eigentlich ist der ganze Komplex ja eine Hotelanlage mit Zimmerpreisen von 350 - 700 S$ pro Nacht. Aber so ein kleiner Abschnitt auf Tower 3 ist fuer die Touristen aus aller Welt reserviert, zum Fotoshooting
und neidisch werden, denn die Infinity Deckpools von Tower 1 und 2 sind unbestritten erste Sahne !!! Jedenfalls habe ich mich abends in meinem Mittelklassehotel in der Innenstadt an den tollen Bildern vom Sands Skypark berauscht, man muss ooch joenne koennen.
Ganz zum Schluss von meinem Singapurtrip stoerte dann doch noch eine Kleinigkeit das ansonsten perfekt arrangierte Szenario und schuld war ein Taxifahrer. Er brachte mich naemlich zum falschen Terminal, hatte aber den Vorteil, dass ich auch mit dem Changi Flughafen Air Train fahren durfte, bevor mich die Garuda Indonesia Fluggesellschaft am 14.10.2014 in gut einer Stunde nach Jakarta flog, und da ging das Abenteuer weiter ......
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7. Afrika - ... und was es mir bedeutet !
ullilanger, 04:03h
In Asien ueber Afrika schreiben koennte schwierig werden, hab ich erst gedacht.
Hier im TV CNN Honkong laeuft immer so ein Spot " The people from Asia see the things differently ", ich glaub, die Afrikaner auch.
Die ich getroffen habe, waren alle voller Optimismus, bis hin zur happy, happy, happy = Maxime unserer Nomad guides. Das kann doch nicht nur Selbstbetrug oder Durchhalteparole sein.
Fuer die Afrikaner gibt es natuerlich auch kein Jammern auf hohem Niveau, wie es sich in Europa in den letzten Jahren verbreitet hat.
Der Weg ist viel mehr das Ziel als bei uns, irgendwie geht es ja auch immer weiter, unsere Schueler zu Hause muessen mehr durchhalten lernen um ihre Ziele erreichen zu koennen.
Die Afrikaner sagen, alle Staerke wird nur durch Hindernisse erkannt,die sie ueberwaeltigen kann .
Den Focus vielleicht weg vom Ergebnis, hin zum Prozess und sich dafuer Zeit nehmen.
Mittags drei Stunden einfach mal so rumliegen ist nicht nur der Hitze wegen angesagt.
Afrikaner gehen auch langsamer, sie schlendern fast, ein Luxus hier.
Captain hat mir mal auf meine besorgte Nachfrage erzaehlt, auch nach 500 km mit Otis durch Afrika an einem Tag schlafe er ganz hervorragend, denn es sei besser, das zu ueberschlafen, was man zu tun beabsichige, als sich von dem wachhalten zu lassen,was man getan habe.
Zukunft in den Mittelpunkt, Leben als Erleben, dabei Risiken kalkulierbar machen.
Feedbacks um zu lernen, Briefings um zu verstehen, Kommunikation als Medium
-
Viel Glueck und danke, Afrika !!!
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6. Afrika - the highlights II - die Natur und die Tiere
ullilanger, 04:02h
Wer meinen Blogteil zu den Menschen in Afrika zuerst gelesen hat, weiss ja schon, dass die mich alle enorm beeindruckt haben, auf die unterschiedlichsten Art und Weisen.
Aber diese Landschaften in Suedafrika, Namibia, Botswana und Zimbabwe, die hauen einen regelrecht um.
Dank Marnix und Denise habe ich meine halbprofessionellen Fotos mit Knallershots ergaenzen duerfen und die sprechen eigentlich fuer sich.
Vor allem morgens ganz frueh, die early morning starts hatten also nicht nur Nachteile , und abends beim Sonnenuntergang sowie dieser Nachthimmel waren gigantisch anzusehen.
Und dann die Tiere erst ! In Afrika redet man ja immer von den BIG 5 - Loewe, Elefant, Bueffel und Rhinozeros und Leopard - alle gesehen, nur der verdammte Leopard ist uns durch die Lappen gegangen, ein Grund mehr zum Wiederkommen.
Cassidy hat mehrfach betont, wir seien die absoluten "lucky ones" gewesen, denn es hat wohl auch schon Nomad- Gruppen gegeben, da wars nix mit Tieren. Nicht so auf unseren Game drives, sowohl tagsueber als auch nachts unter dem Einsatz von starken Infrarot-Lampen !
Und dann die ganzen anderen Tiere an den diversen Wasserloechern oder im Okawango-Delta. Traumhaft und alle in Freiheit und voellig friedlich im Einklang mit der Natur und ihren Artgenossen... und uns !
Also einen Zoo werde ich mein Lebtag nicht mehr betreten, nie wieder, never ever !
Zwei, drei Dinge sind mir besonders in Erinnerung geblieben.
Natuerlich unser erster Kontakt mit einem Wasserloch in einem Bushcamp in Namibia am 21.09.14. Marnix war richtig wuetend anfaenglich, als keine Ruhe bei der Tierbeobachtung einkehren wollte. Okay, es waren nur Zebras, aber das wussten wir ja noch nicht damals, was da noch alles kommen sollte. Die Zebras haben an diesem Abend dann nicht fuer die Kameras posiert, mucksmaeuschenstill war es aber, unfassbar, auch double H schwieg !
Eine andere Situation war gefaehrlicher, in Spitzkoppe hatte ich am Abend mit einigen aus der Gruppe noch eine kleine Extra-Kletterpartie ohne guide gestartet, und auf dem Rueckweg haette ich fast nicht mehr zum Lager zurueckgefunden, obwohl Otis und die Zelte maximal 500 m entfernt waren. Ploetzlich sah fuer mich alles gleich aus.
Danach war ich vorsichtiger, hat mir im Okawango-Delta allerdings auch nicht viel weitergeholfen.
Im Delta hatte ich wohl die intensivste Grenzerfahrung waehrend der Afrikatour. Und ich meine dabei nicht die Buschtoilette, die es zu benutzen galt. Grosse Geschaefte koennen auch mal zwei, drei Tage warten. Nein, es war der Weg ins Delta, den ich zusammen mit Monika in einem dieser Makoros bewaeltigen sollte. Klang eigentlich ziemlich easy, bewegt wurden diese kanuaehnlichen Boote von den Polers, so eine Art afrikanischer Gondoliere, der das Boot mit langen Stoecken durch das Schilf und uebers Wasser bewegen sollte.
Theoretisch jedenfalls ! Unser Poler hatte keinen guten Tag, denn schon nach 10 MInuten musste unser Poler das vollgelaufene Makoro ans Ufer steuern, und weg war er um ein Ersatzmakoro zu holen.
Tja, und da sassen wir nun, Monika und ich, und 100 m weiter auch Pete und Sterre, die das gleiche Schicksal mit uns teilten. Waere ja alles auch ganz romantisch gewesen, wenn da nicht die Hippos in der Mitte des Sees uns ganz genau im Visier hatten.
Wir waren schliesslich in ihrem Revier. Monika, ab dem Tag meine Delta Queen, und ich waren jedenfalls froh, als unser Poler nach ca. 60 Minuten wieder da war. Im Deltabasiscamp wurden wir gebuehrend empfangen. Das Delta war ansonsten erste Sahne, schon die super Anreise mit einem 4x4 Spezialtruck und unserem kompletten Campingsachen ueber abenteuerliche Holzbruecken, dann die schon erwaehnten zahlreichen Makorofahrten, eine sehr romantisch in den Sonnenuntergang hinein, aber vor allem die game drives zu Fuss, bis auf 50 m an die Tiere ran, Richard war der beste guide, was Tiere betraf.
Vergessen will ich nicht die beiden Nationalparks Etosha und Chobe, in denen wir sehr schoene Lodges hatten mit durchschnittlichen sanitaeren Anlagen, und viele Tiere beobachten durften.
Vor allem diese grossen Elefantenherden in Chobe fand ich klasse, die liefen ca. 50 m in aller Seelenruhe an unserem Safaritruck vorbei zum Wasserloch, ganz friedlich.
Ein Wort zum Wetter, gehoert ja schliesslich auch zur Natur.
Am Anfang in Kapstadt war es frisch und es hat da sogar mal geregnet nachts. Im Verlauf der Fahrt und je weiter wir Richtung Norden kamen, wurde es immer heisser, bis 30 Grad, eine trockene Hitze, Cassidy hat uns immer wieder daran erinnert mindestens 2 - 3 Liter Wasser pro Tag zu trinken, damit wir nicht dehydrierten.
Wie angenehm diese afrikanische Hitze war, habe ich schon in Singapur, aber mehr noch in Java und Bali gedacht, wo durchschnittlich 32 Grad mit 75 % Luftfeuchtigkeit an der Tagesordnung sind.
Ein Wort noch zu den Farben in Afrika, mir kamen sie alle irgendwie intensiver vor, wie z.B. in Sossusvlei
und den beruehmten Duenen, von denen wir eine beim Sonnenaufgang raufgelaufen sind.
Afrika riecht auch anders, das war noch bis Indonesien in den Klamotten, kann ich mir bis heute nicht erklaeren.
Die Weite der Landschaft hat mich oft an Amerika erinnert, endloser Horizont und die Strassen schnurgeradeaus, manchmal ueber Hunderte von Kilometern, als Mitfahrer haette man da fast die Stuetzstruempfe vom Flieger einsetzen sollen.
Ich merke gerade beim Schreiben, dass ich immer noch am Schwaermen bin wie wild und darueber sicher das eine oder andere vergessen werde.
Aber das ist ja der Sinn eines solchen Blogs, meldet euch, fragt nach, hinterfragt, kritisiert, kommuniziert.
Ich werde euch antworten, Bali laesst mir die Zeit dazu !
Aber diese Landschaften in Suedafrika, Namibia, Botswana und Zimbabwe, die hauen einen regelrecht um.
Dank Marnix und Denise habe ich meine halbprofessionellen Fotos mit Knallershots ergaenzen duerfen und die sprechen eigentlich fuer sich.
Vor allem morgens ganz frueh, die early morning starts hatten also nicht nur Nachteile , und abends beim Sonnenuntergang sowie dieser Nachthimmel waren gigantisch anzusehen.
Und dann die Tiere erst ! In Afrika redet man ja immer von den BIG 5 - Loewe, Elefant, Bueffel und Rhinozeros und Leopard - alle gesehen, nur der verdammte Leopard ist uns durch die Lappen gegangen, ein Grund mehr zum Wiederkommen.
Cassidy hat mehrfach betont, wir seien die absoluten "lucky ones" gewesen, denn es hat wohl auch schon Nomad- Gruppen gegeben, da wars nix mit Tieren. Nicht so auf unseren Game drives, sowohl tagsueber als auch nachts unter dem Einsatz von starken Infrarot-Lampen !
Und dann die ganzen anderen Tiere an den diversen Wasserloechern oder im Okawango-Delta. Traumhaft und alle in Freiheit und voellig friedlich im Einklang mit der Natur und ihren Artgenossen... und uns !
Also einen Zoo werde ich mein Lebtag nicht mehr betreten, nie wieder, never ever !
Zwei, drei Dinge sind mir besonders in Erinnerung geblieben.
Natuerlich unser erster Kontakt mit einem Wasserloch in einem Bushcamp in Namibia am 21.09.14. Marnix war richtig wuetend anfaenglich, als keine Ruhe bei der Tierbeobachtung einkehren wollte. Okay, es waren nur Zebras, aber das wussten wir ja noch nicht damals, was da noch alles kommen sollte. Die Zebras haben an diesem Abend dann nicht fuer die Kameras posiert, mucksmaeuschenstill war es aber, unfassbar, auch double H schwieg !
Eine andere Situation war gefaehrlicher, in Spitzkoppe hatte ich am Abend mit einigen aus der Gruppe noch eine kleine Extra-Kletterpartie ohne guide gestartet, und auf dem Rueckweg haette ich fast nicht mehr zum Lager zurueckgefunden, obwohl Otis und die Zelte maximal 500 m entfernt waren. Ploetzlich sah fuer mich alles gleich aus.
Danach war ich vorsichtiger, hat mir im Okawango-Delta allerdings auch nicht viel weitergeholfen.
Im Delta hatte ich wohl die intensivste Grenzerfahrung waehrend der Afrikatour. Und ich meine dabei nicht die Buschtoilette, die es zu benutzen galt. Grosse Geschaefte koennen auch mal zwei, drei Tage warten. Nein, es war der Weg ins Delta, den ich zusammen mit Monika in einem dieser Makoros bewaeltigen sollte. Klang eigentlich ziemlich easy, bewegt wurden diese kanuaehnlichen Boote von den Polers, so eine Art afrikanischer Gondoliere, der das Boot mit langen Stoecken durch das Schilf und uebers Wasser bewegen sollte.
Theoretisch jedenfalls ! Unser Poler hatte keinen guten Tag, denn schon nach 10 MInuten musste unser Poler das vollgelaufene Makoro ans Ufer steuern, und weg war er um ein Ersatzmakoro zu holen.
Tja, und da sassen wir nun, Monika und ich, und 100 m weiter auch Pete und Sterre, die das gleiche Schicksal mit uns teilten. Waere ja alles auch ganz romantisch gewesen, wenn da nicht die Hippos in der Mitte des Sees uns ganz genau im Visier hatten.
Wir waren schliesslich in ihrem Revier. Monika, ab dem Tag meine Delta Queen, und ich waren jedenfalls froh, als unser Poler nach ca. 60 Minuten wieder da war. Im Deltabasiscamp wurden wir gebuehrend empfangen. Das Delta war ansonsten erste Sahne, schon die super Anreise mit einem 4x4 Spezialtruck und unserem kompletten Campingsachen ueber abenteuerliche Holzbruecken, dann die schon erwaehnten zahlreichen Makorofahrten, eine sehr romantisch in den Sonnenuntergang hinein, aber vor allem die game drives zu Fuss, bis auf 50 m an die Tiere ran, Richard war der beste guide, was Tiere betraf.
Vergessen will ich nicht die beiden Nationalparks Etosha und Chobe, in denen wir sehr schoene Lodges hatten mit durchschnittlichen sanitaeren Anlagen, und viele Tiere beobachten durften.
Vor allem diese grossen Elefantenherden in Chobe fand ich klasse, die liefen ca. 50 m in aller Seelenruhe an unserem Safaritruck vorbei zum Wasserloch, ganz friedlich.
Ein Wort zum Wetter, gehoert ja schliesslich auch zur Natur.
Am Anfang in Kapstadt war es frisch und es hat da sogar mal geregnet nachts. Im Verlauf der Fahrt und je weiter wir Richtung Norden kamen, wurde es immer heisser, bis 30 Grad, eine trockene Hitze, Cassidy hat uns immer wieder daran erinnert mindestens 2 - 3 Liter Wasser pro Tag zu trinken, damit wir nicht dehydrierten.
Wie angenehm diese afrikanische Hitze war, habe ich schon in Singapur, aber mehr noch in Java und Bali gedacht, wo durchschnittlich 32 Grad mit 75 % Luftfeuchtigkeit an der Tagesordnung sind.
Ein Wort noch zu den Farben in Afrika, mir kamen sie alle irgendwie intensiver vor, wie z.B. in Sossusvlei
und den beruehmten Duenen, von denen wir eine beim Sonnenaufgang raufgelaufen sind.
Afrika riecht auch anders, das war noch bis Indonesien in den Klamotten, kann ich mir bis heute nicht erklaeren.
Die Weite der Landschaft hat mich oft an Amerika erinnert, endloser Horizont und die Strassen schnurgeradeaus, manchmal ueber Hunderte von Kilometern, als Mitfahrer haette man da fast die Stuetzstruempfe vom Flieger einsetzen sollen.
Ich merke gerade beim Schreiben, dass ich immer noch am Schwaermen bin wie wild und darueber sicher das eine oder andere vergessen werde.
Aber das ist ja der Sinn eines solchen Blogs, meldet euch, fragt nach, hinterfragt, kritisiert, kommuniziert.
Ich werde euch antworten, Bali laesst mir die Zeit dazu !
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5. Afrika - the highlights I - die Menschen
ullilanger, 04:00h
Es ist kurz vor neun im Computerraum des Swiss Belresort Watu Jimbar auf Bali und ich habe nahezu professionelle Bedingungen am Blog weiterzuarbeiten. Okay, das Z ist nicht da, wo es in Deutschland ist, aber ansonsten perfekt !!!
Ich nutze die Zeit bis zum pick up meines Passes mit der Visumsverlaengerung bis zum 1.Dezember im immigration office von Sanur, um einen der wichtigsten Beitraege ( wo sind die Umlaute ??? ) ueber Afrika zu dokumentieren, den ueber die Menschen.
Nicht nur mein Cousin im verregneten und kuehlen Braunschweig wartet darauf.
Die afrikanischen Menschen haben mich sehr fasziniert, ganz bewusst hatte ich so gut wie keine Vorinformationen eingeholt, Vorurteile nimmt man natuerlich immer mit auf Reisen. Keine Buecher gelesen, wie auch bei dem straff organisierten deutschen Alltag in Schule und Privatleben, nicht nochmal Out of Africa geschaut, also ziemlich unvoreingemommen an die ganze Sache rangegangen.
Und 7 Adjektive bringen es fuer mich auf den Punkt, Afrikaner sind definitiv:
KOMMUNIKATIV - AMBITIONIERT - GESPALTEN - AMBIVALENT - VORSICHTIG - INTERESSIERT und STOLZ
Ich werde versuchen mit kleinen Geschichten deutlich zu machen, wie ich auf diese Be-/Zuschreibungen gekommen bin.
Alles fing ja in Kapstadt an, nach einem langen Flug von Duesseldorf ueber London und Johannesburg. Das klappte alles wie am Schnuerchen, perfekt organisiert, danke Herr Doennecke von der Flugboerse in Lippstadt, und auch mein Fahrer Paul in Kapstadt stand puenktlich bereit um mich zu meinem kleinen Hotel in der Innenstadt zu bringen. Hatte ich schon irgendwie nicht so reibungslos erwartet.
Und dann passierte auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel doch das erste Aussergewoehnliche. Direkt neben unserem Taxi flog einem anderen Wagen in voller Fahrt bei ca. 80 km/h die Motorhaube weg, einfach so ! Ich glaube mich zu erinnern, dass Paul noch nicht mal in den Rueckspiegel geschaut hat, mir war jedenfalls ein maechtiger Schreck in den nachtfluggeplagten Alabasterkoerper gefahren ! Das fing ja gut an und ging bei der Ankunft im Hotel weiter so. Sehr freundlicher Empfang durch einen Steve, der mich dann aber gleich eine Strasse weiter zur eigentlichen Unterkunft bringt. Sehr schoen gelegen im Bookap-Viertel von Kapstadt, wo einst die Sklaven wohnten und das sich gerade fuer die Touristen herausputzt, viel Farbe und noch mehr Sicherheit. Bis ich mit Steve in meinem Zimmer bin, muss ich 3 Sicherheitsschleusen ueberwinden. Vorm Haus, vor der Eingangstuer und vor meinem Zimmer, so aehnlich muss Stammheim gesichert gewesen sein. Und bloss nicht nachts alleine rausgehen, gibt mir Steve noch mit auf den Weg, dann sehe ich ihn zum letzten Mal. Irgendwie beruhigend ist das nicht, aber in Kapstadt habe ich mich nicht einmal unsicher gefuehlt, auch abends nicht. Die Stadt aehnelt an vielen Stellen Hamburg oder London und die Problemviertel sollte ich erst viel spaeter kennenlernen.
Wie hilfreich die Menschen sind, durfte ich bei einer anderen Gelegenheit in Kapstadt erfahren. Um handymaessig erreichbar zu sein, musste ich mir eine SiM-Karte aus Suedafrika besorgen bzw. das erledigen fleissige Helfer, in diesem Fall Mitarbeiter des Hotels, in dem ich fuer 2 Tage wohnte. Klappte auch ganz gut, war spottbillig und sollte fuer lange Zeit in Afrika die letzte Moeglichkeit gewesen sein problemlos zu telefonieren.
In den anderen afrikanischen Staaten funktionierten die SIM-Karten nicht oder es waren gar keine stabilen Netze verfuegbar. Eines der grossen Handicaps uebrigens, was ich fuer diesen Kontinent ausgemacht habe. Wenn sich da nicht bald etwas Entscheidendes tut, sehe ich "schwarz".
Und dann diese latente Spaltung in der Gesellschaft, ich habe sie in Kapstadt und Swakopmund festgestellt. In Kapstadt beim High Tea im Mount Nelson Hotel, meine Freundin Edeltraud haette ihre helle Freude, ich hatte sie auch und mit mir ungefaehr 40 andere weisse Gaeste. Und wer hat bedient, unauffaellig und geflissentlich im Hintergrund ? Natuerlich das farbige Personal.
25 km weiter noerdlich dann der Schock von der rechten Fahrbahnseite, eins von Kapstadts townships, kilometerlang, Huetten ohne Wasser und ohne Strom und ohne jede Hoffnung auf eine Aenderung des Status Quo der dort "lebenden" Menschen.
Der NOMAD/Truck hat nicht gehalten, ich glaube, den guides war das Ganze unangenehm und sie waren betroffen von der Aussichtslosigkeit ihrer Landsleute. Aber schon nach 10 weiteren km kam dann das grosse Einkaufszentrum mit allem PiPaPo, wie bei uns.
Ich habe lange diese frustierenden Bilder im Kopf gehabt, erst am allerletzten Tag in Johannesburg, nach dieser wunderschoenen Tour von ueber 5000 km von Kapstadt bis hin zu den Viktoriafaellen, da habe ich gedacht, die Chancen sind doch nicht soo schlecht, dass es klappen koennte mit einer Wende zum Besseren. Das lag auch an Cathy, der jungen Chefin meines letzten Hotels mitten im Problemviertel von Joburg. Der Fahrer hatte mich vom Flughafen relativ schnell an die richtige Adresse gebracht, aber dann wieder Hochsicherheitstrakt, das kannte ich ja schon! Diesmal half aber auch kein Hupen, das dicke Eisentor ging nicht einen Millimeter auf. Half alles nichts, ich musste raus, meinen Pass in die Ueberwachungskamera halten und dann gings endlich rein. Und hinter den Mauern eine gruene Oase, ca. 12 Zimmer mit Pool, Restaurant,super Service und freundlichstem Personal. Ein ganz junges Team erfuellte alle Wuensche und die Koechin war immer am singen und kochte wie eine Goettin !!! So sieht Hoffnung aus, dachte ich noch und bin am naechsten Tag voller Euphorie nach Singapur weitergeflogen.
In Swakopmund dann eine andere Geschichte mit affinem Touch. Die Stadt von 42000 Einwohnern an der Westkueste von Namibia ist touristisch voll durchorganisiert. So ein bisschen wie ein Vergnuegungspark europaeischen Zuschnitts. Man kann etliche adventures buchen. Ich hatte mich fuer Quadbiking in den Sandduenen entschieden und auf Sandboarding verzichtet, dachte ich. Aber nachdem ich mit meinem Guide dann so 1 Stunde kreuz und quer durch die Duenen gebrettert war, machten wir eine kleine Pause und, wer haette das gedacht, grub dieser nette guide ein im Sand verstecktes sandboard aus und so konnte ich dann auch noch sandboarding machen ohne irgendwelche Zusatzkosten. Beide Aktivitaeten waren uebrigens super, trotz dieses Verguegungsparkfeelings ! Und dann kam zum Finale dieser Satz meines guides, der mir immer noch nachklingt: DONT TELL THE BOSS ! Da war sie wieder,die latente Trennung der Gesellschaft. Mein Trinkgeld fiel dafuer ueppiger aus und ich habe es dem guide waehrend des Stopps gegeben und nicht am Ende der Tour im Officebereich.
In den Drakensbergen am Orange River habe ich bei einer anderen Gelegenheit Brian getroffen, der als guide mit mir im Kanu sass und mir dabei 2 Stunden lang ohne Unterbrechung von seinen Zukunftsplaenen im Tourismussektor erzaehlt hat. Bei uns wuerde man sagen, er war Fan des sanften Tourismus, hatte die high school hinter sich und sammelte jetzt Erfahrungen bei verschiedenen Camps .Er konnte seine Zuhoerer begeistern und spruehte vor Begeisterung fuer den orange river und die Drakensberge, okay, das ist auch eine fantastische Gegend da. Am Ende der 2 Stunden hatte ich uebrigens am rechten Daumen Megablasen, die mich noch 2 Wochen danach beeintraechtigten und nass bis auf die Haut war ich ausserdem , aber von Brian wusste ich jetzt alles und ich kann nur hoffen, dass sich alle seine Wuensche erfuellen werden. Ich druecke ihm ganz fest die Daumen, geht ja jetzt wieder. Brian war uebrigens ein Weisser.
Die Buschmaenner in Botswana und Namibia waren da nicht nur vom Aeusseren eine ganz andere Nummer.
In ihrer Klicksprache und als professionelle guides haben sie uns auf den guided walks ueber Fauna und Flora informiert, kompetent und mit Respekt vor der Natur. Das hat mir besonders gut gefallen, keine Showveranstaltungen fuer die Touris, sondern der ernsthafte Versuch Verstaendnis fuer Afrika, seine Moeglichkeiten, aber auch Bedrohungen zu vermitteln. Viel lernen konnte man bei diesen Gelegenheiten, nicht nur, dass der Buschmann fuer jede Krankheit ein pflanzliches Mittel in petto hat. Die Botschaft war immer ganz klar, save and respect nature. Die Natur ist Arikas Trumpf !!!
Von Ebola hat uebrigens in den Staaten, in denen wir unterwegs waren, keiner geredet. Das war weit weg, und wir sollten|wollten vielleicht auch gar nicht daran erinnert werden.
Im Norden von Namibia haben wir dann auch den Himbastamm
besucht, es war ambivalent, weil ein bisschen wie im Zoo, aber die ca. 15 Frauen mit ihren 40 Kindern
von 6 Maennern fielen schon durch ihre mit Erde rotgefaerbten Haare und Haut auf.
Super Schutz vor Sonne und Moskitos, aber das, was mir in Erinnerung geblieben ist von der Begegnung mit diesem Stamm ist ein kleiner Dialog zwischen unseren jungen Frauen aus der Nomadgruppe und den Himbafrauen. Diese alle schon Muetter von mehreren Kindern und die Deutschen alle Singles ohne Kinder, obwohl teilweise knapp 30 Jahre alt. Voelliges Unverstaendnis auf beiden Seiten, Kinder als Reichtum auf der einen, Kinder als Karrierekiller auf der anderen Seite, da konnte man nicht zusammenkommen. Irgendwie traurig, aber Afrika passt sich an, die Geburtenrate sinkt ! Ob das der richtige Weg ist, will ich nicht beurteilen, aber am Abend dieses Tages haben wir dann am Lagerfeuer noch lange ueber das Treffen mit den Himbafrauen geredet, immerhin ein Anfang.
Nicht vergessen darf ich bei meinen Ausfuehrungen ueber die Menschen in Afrika unsere beiden Nomad guides Cassidy und Captain, die uns viel Hintergrundwissen gegeben und Mentalitaet vorgelebt haben. Mit ihrem Stolz und ihrer gelebten Kommunikation haben sie mich von Anfang an begeistert. Sie haben Unglaubliches geleistet auf diesen mehr als 5000 km und ich glaube ganz fest, dass Afrika es mit dieser Einstellung schaffen wird. Wir muessen dem Kontinent helfen, wo es nur geht. Es ist keine Option,dass mehr und mehr ihr Heil in Europa suchen. Afrika hat soviel zu bieten ! Ihr da draussen, ueberdenkt mal euer naechstes Urlaubsziel !
Ich nutze die Zeit bis zum pick up meines Passes mit der Visumsverlaengerung bis zum 1.Dezember im immigration office von Sanur, um einen der wichtigsten Beitraege ( wo sind die Umlaute ??? ) ueber Afrika zu dokumentieren, den ueber die Menschen.
Nicht nur mein Cousin im verregneten und kuehlen Braunschweig wartet darauf.
Die afrikanischen Menschen haben mich sehr fasziniert, ganz bewusst hatte ich so gut wie keine Vorinformationen eingeholt, Vorurteile nimmt man natuerlich immer mit auf Reisen. Keine Buecher gelesen, wie auch bei dem straff organisierten deutschen Alltag in Schule und Privatleben, nicht nochmal Out of Africa geschaut, also ziemlich unvoreingemommen an die ganze Sache rangegangen.
Und 7 Adjektive bringen es fuer mich auf den Punkt, Afrikaner sind definitiv:
KOMMUNIKATIV - AMBITIONIERT - GESPALTEN - AMBIVALENT - VORSICHTIG - INTERESSIERT und STOLZ
Ich werde versuchen mit kleinen Geschichten deutlich zu machen, wie ich auf diese Be-/Zuschreibungen gekommen bin.
Alles fing ja in Kapstadt an, nach einem langen Flug von Duesseldorf ueber London und Johannesburg. Das klappte alles wie am Schnuerchen, perfekt organisiert, danke Herr Doennecke von der Flugboerse in Lippstadt, und auch mein Fahrer Paul in Kapstadt stand puenktlich bereit um mich zu meinem kleinen Hotel in der Innenstadt zu bringen. Hatte ich schon irgendwie nicht so reibungslos erwartet.
Und dann passierte auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel doch das erste Aussergewoehnliche. Direkt neben unserem Taxi flog einem anderen Wagen in voller Fahrt bei ca. 80 km/h die Motorhaube weg, einfach so ! Ich glaube mich zu erinnern, dass Paul noch nicht mal in den Rueckspiegel geschaut hat, mir war jedenfalls ein maechtiger Schreck in den nachtfluggeplagten Alabasterkoerper gefahren ! Das fing ja gut an und ging bei der Ankunft im Hotel weiter so. Sehr freundlicher Empfang durch einen Steve, der mich dann aber gleich eine Strasse weiter zur eigentlichen Unterkunft bringt. Sehr schoen gelegen im Bookap-Viertel von Kapstadt, wo einst die Sklaven wohnten und das sich gerade fuer die Touristen herausputzt, viel Farbe und noch mehr Sicherheit. Bis ich mit Steve in meinem Zimmer bin, muss ich 3 Sicherheitsschleusen ueberwinden. Vorm Haus, vor der Eingangstuer und vor meinem Zimmer, so aehnlich muss Stammheim gesichert gewesen sein. Und bloss nicht nachts alleine rausgehen, gibt mir Steve noch mit auf den Weg, dann sehe ich ihn zum letzten Mal. Irgendwie beruhigend ist das nicht, aber in Kapstadt habe ich mich nicht einmal unsicher gefuehlt, auch abends nicht. Die Stadt aehnelt an vielen Stellen Hamburg oder London und die Problemviertel sollte ich erst viel spaeter kennenlernen.
Wie hilfreich die Menschen sind, durfte ich bei einer anderen Gelegenheit in Kapstadt erfahren. Um handymaessig erreichbar zu sein, musste ich mir eine SiM-Karte aus Suedafrika besorgen bzw. das erledigen fleissige Helfer, in diesem Fall Mitarbeiter des Hotels, in dem ich fuer 2 Tage wohnte. Klappte auch ganz gut, war spottbillig und sollte fuer lange Zeit in Afrika die letzte Moeglichkeit gewesen sein problemlos zu telefonieren.
In den anderen afrikanischen Staaten funktionierten die SIM-Karten nicht oder es waren gar keine stabilen Netze verfuegbar. Eines der grossen Handicaps uebrigens, was ich fuer diesen Kontinent ausgemacht habe. Wenn sich da nicht bald etwas Entscheidendes tut, sehe ich "schwarz".
Und dann diese latente Spaltung in der Gesellschaft, ich habe sie in Kapstadt und Swakopmund festgestellt. In Kapstadt beim High Tea im Mount Nelson Hotel, meine Freundin Edeltraud haette ihre helle Freude, ich hatte sie auch und mit mir ungefaehr 40 andere weisse Gaeste. Und wer hat bedient, unauffaellig und geflissentlich im Hintergrund ? Natuerlich das farbige Personal.
25 km weiter noerdlich dann der Schock von der rechten Fahrbahnseite, eins von Kapstadts townships, kilometerlang, Huetten ohne Wasser und ohne Strom und ohne jede Hoffnung auf eine Aenderung des Status Quo der dort "lebenden" Menschen.
Der NOMAD/Truck hat nicht gehalten, ich glaube, den guides war das Ganze unangenehm und sie waren betroffen von der Aussichtslosigkeit ihrer Landsleute. Aber schon nach 10 weiteren km kam dann das grosse Einkaufszentrum mit allem PiPaPo, wie bei uns.
Ich habe lange diese frustierenden Bilder im Kopf gehabt, erst am allerletzten Tag in Johannesburg, nach dieser wunderschoenen Tour von ueber 5000 km von Kapstadt bis hin zu den Viktoriafaellen, da habe ich gedacht, die Chancen sind doch nicht soo schlecht, dass es klappen koennte mit einer Wende zum Besseren. Das lag auch an Cathy, der jungen Chefin meines letzten Hotels mitten im Problemviertel von Joburg. Der Fahrer hatte mich vom Flughafen relativ schnell an die richtige Adresse gebracht, aber dann wieder Hochsicherheitstrakt, das kannte ich ja schon! Diesmal half aber auch kein Hupen, das dicke Eisentor ging nicht einen Millimeter auf. Half alles nichts, ich musste raus, meinen Pass in die Ueberwachungskamera halten und dann gings endlich rein. Und hinter den Mauern eine gruene Oase, ca. 12 Zimmer mit Pool, Restaurant,super Service und freundlichstem Personal. Ein ganz junges Team erfuellte alle Wuensche und die Koechin war immer am singen und kochte wie eine Goettin !!! So sieht Hoffnung aus, dachte ich noch und bin am naechsten Tag voller Euphorie nach Singapur weitergeflogen.
In Swakopmund dann eine andere Geschichte mit affinem Touch. Die Stadt von 42000 Einwohnern an der Westkueste von Namibia ist touristisch voll durchorganisiert. So ein bisschen wie ein Vergnuegungspark europaeischen Zuschnitts. Man kann etliche adventures buchen. Ich hatte mich fuer Quadbiking in den Sandduenen entschieden und auf Sandboarding verzichtet, dachte ich. Aber nachdem ich mit meinem Guide dann so 1 Stunde kreuz und quer durch die Duenen gebrettert war, machten wir eine kleine Pause und, wer haette das gedacht, grub dieser nette guide ein im Sand verstecktes sandboard aus und so konnte ich dann auch noch sandboarding machen ohne irgendwelche Zusatzkosten. Beide Aktivitaeten waren uebrigens super, trotz dieses Verguegungsparkfeelings ! Und dann kam zum Finale dieser Satz meines guides, der mir immer noch nachklingt: DONT TELL THE BOSS ! Da war sie wieder,die latente Trennung der Gesellschaft. Mein Trinkgeld fiel dafuer ueppiger aus und ich habe es dem guide waehrend des Stopps gegeben und nicht am Ende der Tour im Officebereich.
In den Drakensbergen am Orange River habe ich bei einer anderen Gelegenheit Brian getroffen, der als guide mit mir im Kanu sass und mir dabei 2 Stunden lang ohne Unterbrechung von seinen Zukunftsplaenen im Tourismussektor erzaehlt hat. Bei uns wuerde man sagen, er war Fan des sanften Tourismus, hatte die high school hinter sich und sammelte jetzt Erfahrungen bei verschiedenen Camps .Er konnte seine Zuhoerer begeistern und spruehte vor Begeisterung fuer den orange river und die Drakensberge, okay, das ist auch eine fantastische Gegend da. Am Ende der 2 Stunden hatte ich uebrigens am rechten Daumen Megablasen, die mich noch 2 Wochen danach beeintraechtigten und nass bis auf die Haut war ich ausserdem , aber von Brian wusste ich jetzt alles und ich kann nur hoffen, dass sich alle seine Wuensche erfuellen werden. Ich druecke ihm ganz fest die Daumen, geht ja jetzt wieder. Brian war uebrigens ein Weisser.
Die Buschmaenner in Botswana und Namibia waren da nicht nur vom Aeusseren eine ganz andere Nummer.
In ihrer Klicksprache und als professionelle guides haben sie uns auf den guided walks ueber Fauna und Flora informiert, kompetent und mit Respekt vor der Natur. Das hat mir besonders gut gefallen, keine Showveranstaltungen fuer die Touris, sondern der ernsthafte Versuch Verstaendnis fuer Afrika, seine Moeglichkeiten, aber auch Bedrohungen zu vermitteln. Viel lernen konnte man bei diesen Gelegenheiten, nicht nur, dass der Buschmann fuer jede Krankheit ein pflanzliches Mittel in petto hat. Die Botschaft war immer ganz klar, save and respect nature. Die Natur ist Arikas Trumpf !!!
Von Ebola hat uebrigens in den Staaten, in denen wir unterwegs waren, keiner geredet. Das war weit weg, und wir sollten|wollten vielleicht auch gar nicht daran erinnert werden.
Im Norden von Namibia haben wir dann auch den Himbastamm
besucht, es war ambivalent, weil ein bisschen wie im Zoo, aber die ca. 15 Frauen mit ihren 40 Kindern
von 6 Maennern fielen schon durch ihre mit Erde rotgefaerbten Haare und Haut auf.
Super Schutz vor Sonne und Moskitos, aber das, was mir in Erinnerung geblieben ist von der Begegnung mit diesem Stamm ist ein kleiner Dialog zwischen unseren jungen Frauen aus der Nomadgruppe und den Himbafrauen. Diese alle schon Muetter von mehreren Kindern und die Deutschen alle Singles ohne Kinder, obwohl teilweise knapp 30 Jahre alt. Voelliges Unverstaendnis auf beiden Seiten, Kinder als Reichtum auf der einen, Kinder als Karrierekiller auf der anderen Seite, da konnte man nicht zusammenkommen. Irgendwie traurig, aber Afrika passt sich an, die Geburtenrate sinkt ! Ob das der richtige Weg ist, will ich nicht beurteilen, aber am Abend dieses Tages haben wir dann am Lagerfeuer noch lange ueber das Treffen mit den Himbafrauen geredet, immerhin ein Anfang.
Nicht vergessen darf ich bei meinen Ausfuehrungen ueber die Menschen in Afrika unsere beiden Nomad guides Cassidy und Captain, die uns viel Hintergrundwissen gegeben und Mentalitaet vorgelebt haben. Mit ihrem Stolz und ihrer gelebten Kommunikation haben sie mich von Anfang an begeistert. Sie haben Unglaubliches geleistet auf diesen mehr als 5000 km und ich glaube ganz fest, dass Afrika es mit dieser Einstellung schaffen wird. Wir muessen dem Kontinent helfen, wo es nur geht. Es ist keine Option,dass mehr und mehr ihr Heil in Europa suchen. Afrika hat soviel zu bieten ! Ihr da draussen, ueberdenkt mal euer naechstes Urlaubsziel !
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4. Afrika - the daily routines !
ullilanger, 03:58h
Duties hieß das zauberwort !
Mit Marnix und Klaas war ich im TIGER-TEAM gelandet und hatte täglich verschiedene Aufgaben zu erledigen. Im schlimmsten Fall fing das mit der BREAKFAST DUTY schon so um 5 Uhr an, early morning start hieß noch früher als sowieso schon aufstehen,
Zelt im Dunkeln abbauen und alles für das Frühstück vorbereiten. Klappstühle raus , Campingtisch mit Bechern, Tellern und Besteck decken und Toastbrot, Marmelade, Cornflakes, Margarine und Obst vorbereiten. Kaffee und Tee sowieso. War aber nicht das Problem, weil viele Frühaufsteher eigentlich immer mitgeholfen haben. Dann alles wieder im OTIS verstauen und ab auf die Piste, weiter,immer weiter !
NOMAD steht ja voll auf Rotation, deshalb war DUTY NO. 2 LUNCH, irgendwo am Straßenrand, mit oder ohne Sonnenschutz. Klappstühle raus, Campingtisch präparieren und nachher abwaschen, alles eine Frage von ca. einer Stunde, wenn es gut klappte.
Cassidy kochte hervorragend, Pasta,Salat und Obst waren seine Renner !
Duty 3 war am aufwändigsten, DINNER , da war auch schon mal Gegrilltes dabei ! Allerdings konnte es passieren, dass es schon dunkel war, als kurz vor dem dinner noch die Zelte aufgebaut werden mussten und das war garnicht lustig, denn dann sah man die Skorpione oder anderen Tierchen nicht mehr, die sich ins Zelt einschmuggeln wollten. Und der Abwasch vom lunch war nicht ohne, vor allem wenn sich die Spülmöglichkeiten als unterirdisch erwiesen auf einzelnen Buschcamps.
Und nach dem lunch hatte nur noch die OTIS-GRUPPE die Aufgabe den Truck zu reinigen, danach war Freizeit angesagt, so ungefähr ab 20.30 Uhr.
Die einen gingen in die Bar, wenns eine gab oder in den Pool, die anderen saßen am Lagerfeuer unter diesem atemberaubenden afrikanischen Nachthimmel.
Ab 22.30 Uhr wurde es still im Camp bzw. stimmt nicht ganz, kollektives Sägen war angesagt, ich werde an dieser Stelle nicht verraten, von wem 😄!
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3. der nomad Truck - OTIS
ullilanger, 03:11h
Als ich den Truck am 17.09.14 um 07.40 Uhr das erste mal gesehen habe,
wurde mir schlagartig klar, das alleine wird schon abenteuerlich ! 23 Menschen mit Gepäck sollen darin verstaut werden ? Als erstes musste ich erstmal meine Seitentaschen vom Rucksack abnehmen, sonst wäre der Rucksack von Lars ( Danke nochmal, Lars !) gar nicht in mein Fach mit der Nummer 13 reingegangen. Mein Schloss war dann auch wieder fast zu gross und nach kurzer Zeit nahm ich nachts nicht den ganzen Rucksack, sondern nur das Wichtigste mit ins Zelt . Also die Fächer für das Gepäck waren im Heck des Trucks unterbebracht, davor die Getränkekühlbox, die immer rappevolll war und für die das Eis in Eigenregie durch die Gruppe besorgt wurde.
Bis heute ist mir unbegreiflich, wieviel Cola, Bier und andere Drinks man so nebenbei konsumieren kann. Mir reichten eigentlich die 2 - 3 Liter Wasser am Tag völlig.
Unter den Sitzen im Otis waren dann auf der einen Seite die Zelte etc. verstaut und auf der anderen das Küchenequipment, was ruckzuck aufgebaut war.
Dann noch ein Fach für die Campingstühle und eins für die Matratzen, alles so eng kalkuliert, dass das Ein- und Auspacken jedesmal eine echte Herausforderung war ( Aaron war der Meister im Matten einraeumen ! ).
Im Truck gab es keine feste Sitzordnung, wir rotierten täglich im Uhrzeigersinn und jeder kam so mal in den Genuss der besten Plätze .
Eine Klimaanlage gab es nicht, dafür konnten die Fenster komplett versenkt werden. Die Federung des Trucks war gewöhnungsbedürftig, aber okay, afrikanische Straßen sind eben zum Teil ziemlich marode, wir hatten viele bumpy rides oft kilometerweit geradeaus, immer mit der Möglichkeit, dass diverse große Tiere die Fahrbahn kreuzten. Bei jedem Stop mussten die Fenster sorgfältig geschlossen werden, der Knaller waren aber 2 Steckdosenleisten, die über Nacht das Laden von Handys und Akkus ermöglichten, auch wenn funktionierende Netze in Afrika außerhalb der Städte sehr selten sind.
Dass der Otis nach kurzer Zeit ganz schön müffelte, ist ja klar, fiel uns aber gottseidank erst am letzten Abend auf, als wir geduscht noch eine letzte Fahrt im leegeräumten Otis hatten :-( ansonsten war dieser Wagen sehr zuverlässig und es gab nicht eine Panne über 5000 km auf schwierigen Pisten).
wurde mir schlagartig klar, das alleine wird schon abenteuerlich ! 23 Menschen mit Gepäck sollen darin verstaut werden ? Als erstes musste ich erstmal meine Seitentaschen vom Rucksack abnehmen, sonst wäre der Rucksack von Lars ( Danke nochmal, Lars !) gar nicht in mein Fach mit der Nummer 13 reingegangen. Mein Schloss war dann auch wieder fast zu gross und nach kurzer Zeit nahm ich nachts nicht den ganzen Rucksack, sondern nur das Wichtigste mit ins Zelt . Also die Fächer für das Gepäck waren im Heck des Trucks unterbebracht, davor die Getränkekühlbox, die immer rappevolll war und für die das Eis in Eigenregie durch die Gruppe besorgt wurde.
Bis heute ist mir unbegreiflich, wieviel Cola, Bier und andere Drinks man so nebenbei konsumieren kann. Mir reichten eigentlich die 2 - 3 Liter Wasser am Tag völlig.
Unter den Sitzen im Otis waren dann auf der einen Seite die Zelte etc. verstaut und auf der anderen das Küchenequipment, was ruckzuck aufgebaut war.
Dann noch ein Fach für die Campingstühle und eins für die Matratzen, alles so eng kalkuliert, dass das Ein- und Auspacken jedesmal eine echte Herausforderung war ( Aaron war der Meister im Matten einraeumen ! ).
Im Truck gab es keine feste Sitzordnung, wir rotierten täglich im Uhrzeigersinn und jeder kam so mal in den Genuss der besten Plätze .
Eine Klimaanlage gab es nicht, dafür konnten die Fenster komplett versenkt werden. Die Federung des Trucks war gewöhnungsbedürftig, aber okay, afrikanische Straßen sind eben zum Teil ziemlich marode, wir hatten viele bumpy rides oft kilometerweit geradeaus, immer mit der Möglichkeit, dass diverse große Tiere die Fahrbahn kreuzten. Bei jedem Stop mussten die Fenster sorgfältig geschlossen werden, der Knaller waren aber 2 Steckdosenleisten, die über Nacht das Laden von Handys und Akkus ermöglichten, auch wenn funktionierende Netze in Afrika außerhalb der Städte sehr selten sind.
Dass der Otis nach kurzer Zeit ganz schön müffelte, ist ja klar, fiel uns aber gottseidank erst am letzten Abend auf, als wir geduscht noch eine letzte Fahrt im leegeräumten Otis hatten :-( ansonsten war dieser Wagen sehr zuverlässig und es gab nicht eine Panne über 5000 km auf schwierigen Pisten).
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2. die NOMAD - GUIDES - cassidy alias Mama und Captain
ullilanger, 02:44h
Ohne diese beiden wäre gar nichts gegangenen in Afrika.
Cassidy
mit seiner ruhigen, fast schon intellektuellen Art und
Captain
mit seinem Humor und dem eher praktischen Zugang zum Leben. Sie haben sich super ergänzt und waren ein eingespieltes Team.
Cassidy zuständig für das Kochen, das Einkaufen, die zahllosen briefings und die Kommentare übers Mikrofon während der langen Fahrten durch Afrika. Cassidy wurde von vielen auch "Mama" genannt, er war immer Ansprechpartner von very early in the morning bis late in the night !!! Gerne schlief er nachts auf dem Truck unter freiem Himmel und bekam so alles mit, was im Camp so abging: dass Brad nicht schlafen konnte, Joos immer als erster nach Kaffee verlangte und hHanna diesen fuerchterlichen husten nicht los wurde.
Der captain dagegen machte Scherze, lachte viel und strahlte viel Waerme aus.
Als team waren beide unschlagbar und nur einmal während der ganzen Fahrt sah ich sie kurz im Streit. Sie wurden für die Tour komplett bezahlt, nicht für die tatsächlich abgeleisteten Stunden, wie auch, das waren sicher 17 stunden pro tag !!!
Beide sind verheiratet und haben Kinder, was anderes ist in Afrika auch gar nicht vorstellbar !
Cassidy und Captain natürlich sowieso saßen immer vorne im Truck , nur ganz zum Schluss kam Cassidy mal zu uns nach hinten, ein Zeichen, dass guides und teamer eine Einheit waren.
Was Cassidy nicht mochte war ,wenn man nicht mit ihm kommunizierte , da hatte er kein Verständnis und war kurz fast beleidigt.
"What is going to happen", einer seiner Sprüche, er wollte uns immer informiert wissen, vom Captain hörte sich das dann so an: Happy, Happy, Happy !!!
Cassidy
mit seiner ruhigen, fast schon intellektuellen Art und
Captain
mit seinem Humor und dem eher praktischen Zugang zum Leben. Sie haben sich super ergänzt und waren ein eingespieltes Team.
Cassidy zuständig für das Kochen, das Einkaufen, die zahllosen briefings und die Kommentare übers Mikrofon während der langen Fahrten durch Afrika. Cassidy wurde von vielen auch "Mama" genannt, er war immer Ansprechpartner von very early in the morning bis late in the night !!! Gerne schlief er nachts auf dem Truck unter freiem Himmel und bekam so alles mit, was im Camp so abging: dass Brad nicht schlafen konnte, Joos immer als erster nach Kaffee verlangte und hHanna diesen fuerchterlichen husten nicht los wurde.
Der captain dagegen machte Scherze, lachte viel und strahlte viel Waerme aus.
Als team waren beide unschlagbar und nur einmal während der ganzen Fahrt sah ich sie kurz im Streit. Sie wurden für die Tour komplett bezahlt, nicht für die tatsächlich abgeleisteten Stunden, wie auch, das waren sicher 17 stunden pro tag !!!
Beide sind verheiratet und haben Kinder, was anderes ist in Afrika auch gar nicht vorstellbar !
Cassidy und Captain natürlich sowieso saßen immer vorne im Truck , nur ganz zum Schluss kam Cassidy mal zu uns nach hinten, ein Zeichen, dass guides und teamer eine Einheit waren.
Was Cassidy nicht mochte war ,wenn man nicht mit ihm kommunizierte , da hatte er kein Verständnis und war kurz fast beleidigt.
"What is going to happen", einer seiner Sprüche, er wollte uns immer informiert wissen, vom Captain hörte sich das dann so an: Happy, Happy, Happy !!!
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