Sonntag, 2. November 2014
8. SINGAPUR - EINE GANZ ANDERE WELT
Afrika schweren Herzens verlassen und in einer ganz anderen Welt angekommen, dazwischen 3879 Meilen bis Doha in Katar, ein weiterer Megaflughafen, und dann 6198 km von Doha nach Singapur.

Mein Air Berlin Meilenkonto auf der Topbonus Card fuellt sich, bald werde ich wahrscheinlich mit einem upgerade in den business lounges von Spezialkraeften der jeweiligen Airlines verwoehnt !
Auf diese Stewardessen komme ich uebrigens nochmal zurueck in diesem Blogteil. Hatte eine Erfahrung der ganz besonderen Art mit 2 dieser meist wunderschoenen Damen.

Die 5 Tage Singapur hatte ich als Erholungspuffer nach der Afrika-Campingtour eingplant und mir dafuer ein 4-Sterne Hotel zentral in der Innenstadt genehmigt, das Furama Riverfront Hotel.





Und da hinkommen ging total easy. Taxifahrer in Singapur haben verpflichtend alle Taxameter, sind extrem freundlich und duerfen nur das nehmen, was der Taxameter auch anzeigt.

Klasse, Abzocke unmoeglich ! Und am Flughafen wird dem Touristen gleich eine Nummer am Taxistand zugewiesen und dieses Taxi faehrt einen dann auch, basta. Das koennten sich andere Laender ( Indonesien zum Beispiel !!! ) mal als Vorbild nehmen.

Seit 2 Jahren hat Singapur zusaetzlich das Thales-Verkehrsleitsystem fuer Megacities installiert und so rollt der Verkehr, so gut wie ohne Stau. Ausserdem alles klinisch sauber, viel Beton, Wolkenkratzer,





wenig Natur auf den ersten Blick, und dann der Hammer, eine Luftfeuchtigkeit, die mir fast den Atem nahm. Was heiss war, wusste ich ja von Afrika, aber 32 Grad und 75 % Luftfeuchtigkeit sind dann doch gewoehnungsbeduerftig fuer den Mitteleuropaer.
Und ich wollte doch alles zu Fuss machen in Singapur !?!
Im Taxi war uebrigens ein Banner und das sagte mir ueber Singapur:
A UNIQUE BLEND OF THE BEST OF THE MODERN WORLD AND RICH CULTURES TO DELIVER ENRICHING EXPERIENCES !

Erste verlaessliche Manuskripte ueber Singapur datieren aus dem 14.Jahrhundert, da hiess Singapur noch Temasek und trieb Handel mit der ganzen Welt. 1819 kam dann dieser Stamford Raffles von der British East India Company vorbei und revitalisierte den Handelsposten Singapur, das Raffles Hotel




ist Topadresse und nach dem Englaender benannt, der mit seinem Geschaeftsviertel Boat Quay die Wall Street von Singapur auf den Plan rief um den Hollaendern businessmaessig die Stirn zu bieten.



Das heutige Singapur ist also ein Schmelztiegel der Rassen und Kulturen, Traditionen und Innovationen, gepraegt von asiatischen und westlichen Werten und Lebensstilen.

Meine kulinarischen Erfahrungen auf diesem Hintergrund fingen schon gleich am ersten Abend an, was sollte ich essen ? Zuviel SG$ wollte ich nicht ausgeben, das meiste von den Speisekarten sagte mir nichts und das Angebot an Restaurants war gigantisch.
Mein Hotel lag direkt am Singapore river






und dessen Ufer entpuppten sich in der Nacht als eine einzige Restaurantstrecke. Der Singapore river ist die Wirtschaftsader der Insel und erwacht abends zu naechtlichem Leben in den vielen einheimischen Fresstempeln.
Ich landete dann aber am ersten Abend doch in der naechstgelegenen Pizzeria, schmeckte auch mal wieder gut nach soviel afrikanischen Gerichten.
An den anderen Abenden habe ich dann aber chinesisch ( pork sweet and sour ), indonesisch ( satay spezial ) und indisch ( chicken curry )gegessen, Singapur ist melting pot in jeglicher Hinsicht.

Uebrigens habe ich in Asien immer nur sehr gut gefruehstueckt und dann dinner gegen 18.00 Uhr gehabt. Dazwischen ein wenig Obst oder auch mal ein Eis, und viel, ganz viel trinken. Ganz viel trinken heisst aber auch ganz viel schwitzen. Im botanischen Garten von Singapur haette ich meine Sachen auswringen koennen, aber wer geht da auch schon zu Fuss durch die Stadt hin, hoechstens bloody Germans !
Mein Hotel war uebrigens eine echte Wohlfuehloase, Riesenpool im 5. Stock, mein Zimmer im 12., ganz lecker Fruehstueck mit famoser egg station und Riesen Obsttheke sowie mit warmen und kalten Gerichten , gute - wenn auch kostenpflichtige = Internetverbindung - also da haette man es auch tagsueber gut aushalten koennen.

Aber ich wollte ja etwas sehen von der Stadt und so habe ich abends Plaene gemacht und am naechsten Tag so weit es ging/ich gehen konnte in die Tat umgesetzt.

Mit leichtem Gepaeck, Kappe und 2 Liter Wasser startete ich meistens so um 09.30 Uhr meine Expeditionen in die Stadt. Die Orientierung war kein Problem, weil, wenn man sich verlief, war das Taxi zurueck ins Hotel sehr preiswert, also egal.

Klar, ich war in Chinatown, aber das hat mich nur maessig angetoernt. Finde ich in London attraktiver.

Ich war auch in Little India und da hatte ich Glueck, Die Inder feierten ihr Theemidhi/das Fire Walking Festival, der ganze ethnische Bezirk war im Ausnahmezustand,ich wurde Zeuge, wie die Hindus barfuss ueber ein Bett aus gluehenden Holzkohlen gingen. Nach Wochen des Fastens und ausschliesslich vegetarischem Essen erfuellen die Glaeubigen ihre Geluebde bei dieser jaehrlichen Zeremonie zu Ehren der Goettin Draupadi.







Gut gefallen hat mir auch der Fort Canning Park mit seiner Gedenkstaette fuer den 2. Weltkrieg ( battle box )



, nicht nur, weil es nicht ganz so weit weg war von meinem Hotel. Es gibt dort einen grossen Bunker , in dem Generalleutnant Percival am 15.Februar 1942 die Entscheidung traf sich den Japanern zu ergeben.
Gleich nebenan ist das Singapore museum, ich muss gestehen, der Kuchen in der Cafeteria hat mich am meisten beeindruckt.

Dass auch der Botanische Garten von Singapur zu meinen Highlights in dieser Stadt zaehlt, mag viele Blog-Leser ueberraschen, habe ich doch weder einen ausgepraegten gruenen Daumen noch irgendein Ikebanagen in mir, dachte ich.








Aber erstens war ich so stolz, dass ich den Weg zum Botanischen Garten auf Anhieb gefunden hatte und dann war das auch eine echte Oase mitten in der Stadt, 147 Jahre alt schon, mit ueber 10000 Pflanzen und einer sehr coolen Orchideensammlung.
Den Besuch des Cool House musste ich dann streichen, siehe oben, ich war mit meinen Kraeften kurzfristig am Ende. Aber mit mir Hunderte anderer Besucher und was macht der Asiate in einer solchen Extremsituation, richtig - Qigong auf der Wiese und ich mitten drin, sehr entspannend und ruckzuck war der Akku wieder voll und ich in der Orchard Street, der Shoppingmeile im Schatten tropischer Baeume, aber aus den Geschaeften wehte der eiskalte business-Hauch der multifunktionalen Klimaanlagen, ich nahm mir ein Taxi und liess mich zum Hotel zurueckfahren, hier hatte ich nichts verloren.

Am naechsten Tag liess ich mich von dem SIA Hop-on-Doppeldecker-Bus kreuz und quer durch Singapur fahren, zweimal gleich, dann war ich Experte fuer die Stadt. Fuer Singapore Airlines-Kunden ist der ganze Spass auch noch kostenlos !

Bleibt das letzte Highlight aus Singapur, was mich auch echt am meisten beeindruckt hat, die Gardens by the Bay. Man kommt da ganz automatisch hin, wenn man dem Singapore river Richtung Kueste folgt, ich glaub im September war da auch ein Teil der Formel 1 - Strecke von Singapur, Reste der Tribuenenaufbauten konnte ich noch ausmachen.

Wasser zieht mich ja sowieso immer magisch an, und kurz hinter Singapurs Wallstreet hat sich die Stadt eine futuristisch anmutende Attraktion fuer die Touris an die waterfront platziert, wie ich sie noch nirgendwo sonst gesehehen habe.
Meine Kamera lief auf Hochtouren, das Wetter war Spitze und so sind die folgenden Bilder vom Sands Skypark ( 23.00 S$ ) und den Gardens by the Bay ( 5 S$ ) entstanden.








Dabei faszinieren vor allem der Cloud Forest mit den Supertrees, die in 22 m Hoehe besichtigt werden koennen. Hab ich auch gemacht und eine Chinesin gerettet, die sich wegen einer Schwindelattacke auf den Skyway gekauert hatte und nicht mehr in der Lage war den rettenden Fahrstuhl selbststaendig zu erreichen. Ihrem Mann/Freund/kuenftigen ehemaligen Lebensabschnittspartner erschien das wohl sehr laecherlich, er machte keinerlei Anstalten zu helfen und dann kam mein Einsatz, one man German skyway rescue team, eingehakt und abgefuehrt die Frau. Sie wollte mich gar nicht mehr loslassen, die Chinesin, auch im Fahrstuhl nicht, und da wurde es mir wiederum unheimlich, und ihrem Begleiter dann endlich auch.






Mit den Chinesen hatte ich es in Singapur sowieso ! Mit 2 Juengeren dieser Spezies Asiatinnen hatte ich im Hotel mal eine ganz heisse Nacht. Fing um 01.23 Uhr an und dauerte bis 03.44 Uhr. Die beiden haben wirklich alles gegeben. Giggeln, Baden, Selfies machen = alles nur nicht mit mir, sondern ein Zimmer neben mir, wie mir Li ( auch eine Chinesin ? ) von der Rezeption am naechsten Morgen bei meiner Nachfrage, was das denn fuer ein Laerm in der Nacht gewesen sei, bereitwillig erklaerte. Die beiden waren Stewardessen von Air China, in der Nacht in Singapur gelandet, eingeckeckt und konnten natuerlich nicht sofort schlafen, wie ich eigentlich immer. Am selben Tag um 14.00 Uhr flogen sie schon zurueck nach China und das Zimmer neben mir wurde daraufhin nicht wieder belegt, was auch seine Vorteile hatte.

Aber zurueck zum observation deck des Sands Skypark, da war sie wieder praesent, die Spaltung der Gesellschaft, also auch hier in clinically clean Singapore.




Eigentlich ist der ganze Komplex ja eine Hotelanlage mit Zimmerpreisen von 350 - 700 S$ pro Nacht. Aber so ein kleiner Abschnitt auf Tower 3 ist fuer die Touristen aus aller Welt reserviert, zum Fotoshooting







und neidisch werden, denn die Infinity Deckpools von Tower 1 und 2 sind unbestritten erste Sahne !!! Jedenfalls habe ich mich abends in meinem Mittelklassehotel in der Innenstadt an den tollen Bildern vom Sands Skypark berauscht, man muss ooch joenne koennen.








Ganz zum Schluss von meinem Singapurtrip stoerte dann doch noch eine Kleinigkeit das ansonsten perfekt arrangierte Szenario und schuld war ein Taxifahrer. Er brachte mich naemlich zum falschen Terminal, hatte aber den Vorteil, dass ich auch mit dem Changi Flughafen Air Train fahren durfte, bevor mich die Garuda Indonesia Fluggesellschaft am 14.10.2014 in gut einer Stunde nach Jakarta flog, und da ging das Abenteuer weiter ......

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