Montag, 20. April 2015
17. Costa Rica - Pura Vida
Vorbemerkung: 13.05.15

Ich bin mittlerweile seit 9 Tagen in Ontario/Kanada, eine Woche war Traumwetter, Sonne und bis zu 30 Grad warm, seit 2 Tagen ist es schweinekalt, nachts bis - 3 grad, und im Bancroft B&B habe ich superschnelles wifi , es gab keine Ausreden mehr, dann also ran an den Costa Rica - Blog 😎 !!!
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So intensiv, wie mich die Amerikaner beim Ausreisen aus den USA durchgecheckt hatten, so megafreundlich winkten mich die Zollbeamten in San José bei der Kontrolle auf Costa Rica durch. Wahrscheinlich haben sie einen geschulteren Blick dafür , wer was ins Land schmuggeln könnte.

Ich hatte finanziell auf Hawaii deutlich über meine Budget-Verhältnisse gelebt und musste in Mittelamerika auf alle Fälle um jeden Preis sparen.

Mein Plan war folgender: erstmal in Tamarindo an der Westküste 10 Tage chillen und dann mit einer DER-Reise-Gruppe quer über diese Insel von der Karibik zum Pazifik touren.

So hielt ich mich auch nur eine Nacht in einem Flughafenmotel in San José auf um dann mit Grayline für 50 Dollar in einem Shuttle und 9 weiteren Touristen in 6 Stunden in den bekannten Touristenort Tamarindo zu fahren.





Es war unglaublich heiß und nach 3 Stunden machte unser Fahrer an einer zentralen Stelle eine 45-Minuten-Pause und alle Passagiere wurden neu auf andere Kleinbusse verteilt.
Ich hatte Glück und konnte im ersten Bus sitzen bleiben. Das Gepäck wurde übrigens wie sonst üblich nicht von hinten, sondern durch ein Seitenfenster ins Fahrzeug gehievt.
Während der Fahrt über meist gut ausgebaute Straßen fielen mir etliche Waldbrände auf und ich glaubte überall Affen in den Bäumen zu sehen, die sich allerdings im Nachhinein als simple Stammverdickungen entpuppten. Was mir noch vom Transfer in Erinnerung ist, hat mit einem Motorradfahrer zu tun, der den Busfahrer während der Fahrt wild gestikulierend darauf aufmerksam machte, dass ein Reifen vom Shuttle platt wäre, juckte den Fahrer aber gar nicht, da er ja noch 5 komplette intakte weitere Reifen am Start hatte.

Costa Rica live ! In Tamarindo angekommen der nächste Knüller, mein bei booking.com gebuchtes Hotel gab es gar nicht, aus mar rey hatten sie mal kurz sullymar gemacht, klang auch irgendwie lockerer !

Mein erster Eindruck von Tamarindo war ziemlich negativ, so ein bisschen wie Arenal/Mallorca und Side/Türkei geklont, unheimlich viel los, eine belebte Restaurantmeile, dazwischen Souvenirläden, Backpackers und Supermärkte und davor der wirklich super lange wunderschöne weiße Sandstrand mit jeder Menge Surfschulen.







Und mittendrin mein Hotel, familiär geführt, ca. 25 Zimmer, meins im Erdgeschoss mit Poolblick.



Wie sollte ich hier im Zentrum des Orkans schlafen können ? Vor allem, weil ab 18.00 Uhr, also kurz nach Sonnenuntergang immer irgendwo in meiner Nähe ein Live-Konzert startete. Dazu meine Klimaanlage, und die musste ich nachts laufen lassen, so heiß, wie es war.
Wie gut, dass ich eigentlich immer und überall relativ schnell in den Schlaf komme. So auch in diesem Hotel, in dem die meisten Gäste nur für 3 Tage logierten.

Vor meinem Zimmer an der Straße stand übrigens 5 Tage lang ein Mannschaftswagen der Polizei zur Beobachtung und am 6.Tag haben sie zugeschlagen und einen Mann filmreif auf offener Straße mit vorgehaltener Waffe und Handschellen verhaftet und sein Auto konfisziert. Möglicherweise ein Drogenhändler, mir wurde jedenfalls fast täglich weed auf offener Straße angeboten.

Nachdem ich mich letztlich in meiner Bleibe für die kommenden 10 Tage eingerichtet hatte, stand mir das schweißtreibendste Unterfangen an diesem Tag ja noch bevor: Einkaufen bei 36 Grad im Schatten im 4 km entfernten Supermarkt. Dass es auch eine Einkaufsmöglichkeit 250 m vom Hotel entfernt gab, habe ich leider erst später entdeckt.
8000 m mit 4 Plastiktüten zum Bersten voll bei den Temperaturen ist nicht nachahmenswert. Im Pool hat es jedenfalls gezischt, als ich mich nach dem Einkaufen darin erfrischt habe.

In Tamarindo sah mein Tag dann ungefähr so aus: ziemlich früh raus, so um 7 Uhr, schwimmen und Müsli-Frühstück auf der Terrasse , dann ein ausgedehnter Strandspaziergang von 2 - 3 Stunden, ein Kaffee in einer French Bakery zur Mittagszeit, 2 Stunden Siesta, danach Hawaii - Blogschreiben, und so ab 17.00 Uhr wieder an den Strand, erstens wegen des super Sonnenuntergangs



und dann waren auch die Temperaturen erträglich, dazu Costa Rica-Bier Imperial und ein casado pescado.





Das war das preiswerte Nationalgericht von Costa Rica, schwarze Bohnen, Reis, Salat, Fisch und Kochbananen für 7 € mit Bier. Zur Abwechslung gab es an anderen Tagen mal eine Pizza oder einen Burger, jedenfalls konnte ich in Costa Rica echt mit meinem Budget auskommen ohne zu verhungern.

Bei meinen Strandwanderungen hatte ich schnell die schönsten Stellen von Tamarindo entdeckt.
Von meinem Hotel waren es nur 50 m zum Strand, rechts ging es dann ca.300 m bis zu eindem Fluss, über den ein Fischerboot die Touristen für 1 $ ans andere Ufer brachte, wo man wieder endlos lange am, Strand spazieren gehen konnte.

Mein Lieblingsweg ging aber links am Strand lang, so ungefähr 1 km, dann um die Spitze der Bucht von Tamarindo, bei Ebbe unten lang über die Felsen, bei Flut über die Klippen. Danach begann der wilde Strandabschnitt mit 2 - 3 m hohen Wellen, Baden ausgeschlossen !







Aber diese Naturgewalten waren sehr beeindruckend und nur die erfahrensten Surfer trauten sich dort ihrem Sport nachzugehen. Ich ging von den Klippen nochmal so 1,5 km bis zum letzten Hotel von Tamarindo, dem Hotel Langusta, wo wiederum ein Fluss ins Meer mündete und die verschiedenen Driften das Baden vollends unmöglich machte.







Aber es gab ja soviel zu sehen, dass diese Bade-Abstinenz von keinerlei Bedeutung war. Dort wo sich das Wasser bei Ebbe zurückgezogen hatte, gab es kleine bunte Fische in den verbliebenen Senken



und wenn die Flut kam, rollten die Wellen mit voller Wucht an den Strand.

Den Wellen und dem Kampf der Surfer mit ihnen konnte man stundenlang zuschauen, und das hatte sich wohl auch ein Trio aus Kanada, Holland und Deutschland gedacht, die ich auf einem meiner ersten Strandspaziergänge bei einer Pause in den Sitzmöbeln eines Hotels vorfand.
Es waren die Langzeiturlauber Helmut, Anna und Bodo , mit denen ich an dieser Stelle von Tamarindo des öfteren eine ausgedehnte Pause machte und über Gott und die Welt philosophierte.

Zum Finale meiner Wanderungen gab es dann einen Kaffee und hin und wieder Gebäck in der besagten Französischen Bäckerei ganz am anderen Ende von Tamarindo. Bei gefühlten 50 Grad saß man dort im Schatten in einem kleinen Garten und konnte sich gut erholen. Hin und wieder schaute mal ein Gecko vorbei, das wars aber auch schon.

Am Strand war da schon mehr los, etliche Surfschulen versuchten den mutigen Anfängern in Kompaktkursen die hohe Schule des Wellenreitens zu vermitteln, ohne großen Erfolg in den allermeisten Fällen.
Ein Experte hat mir dann einmal verraten, ohne ein Mindestmaß an Talent geht da gar nichts ! Und die fetten Amerikaner kamen noch nicht einmal in den Stand auf dem Brett.







Natürlich waren auch Andenken- und Getränkeverkäufer am Start und Massagen konnte man bekommen. Das schöne an Costa Rica war dabei, alles nicht zu aufdringlich, ein ablehnende Blick genügte und man hatte seine Ruhe. Auch die Taxifahrer hatten schnell raus, dass bei mir nichts zu holen war. Ich machte alles zu Fuß, egal, wie heiß es war, und es war immer heiß.

Mein kleines Hotel hatte ich schon nach kurzer Zeit schätzen gelernt, nette Gäste allesamt, oft Surfer, die sich manchmal morgens verdutzt die Augen rieben, als wegen Ebbe das Meer nicht da war.



Oder Familien mit Kindern, die sich stundenlang im Pool vergnügten. Vor allem mit einem 12-jährigen Harry Potter - Verschnitt hatte ich mich angefreundet, er war soo stolz, als ich sein Englisch lobte.

Ja und dann war da noch die Familie des Hotelbesitzers, die mich irgendwie ins Herz geschlossen hatten. Oft haben sie mich nachmittags mit Kaffee und Kuchen versorgt, als ich am Pool meinen Hawaii-Blog schrieb, danke dafür nochmal, Isabelle !
Nur ein Interview wollte der Boss mir nicht geben, dabei hätte ich gar keine unbequemen Fragen gestellt. Wahrscheinlich hat er mir nicht verziehen, dass ich die Geburtstagsfeier am Pool seinem Enkelsohn und nicht ihm zugeschrieben hatte.

Nicht vergessen werde ich auch meinen Zimmergecko, der von mir aufgeschreckt schon mal mit affenartiger Geschwindigkeit in der viel zu kleinen Regenrinne verschwand um daraus erst 20 Minuten später wieder wie ein Stein herauszufallen, Abnehmen durch Luftanhalten ?!?



Abends wurde es dann kurz nach dem Sonnenuntergang ratzfatz dunkel und ich startete meine Restaurantrunde + den obligatorischen Supermarktbesuch in der Nähe meines Hotels.



Dort gab es für 1,80 € einen leckeren tropischen Fruchtbecher, die gesunde Variante den Tag essenstechnisch abzurunden. Ich habe übrigens nicht einmal gesehen, dass außer mir noch irgendein anderer Mensch diese Obstvariante gekauft hat, dafür palettenweise Dosenbier, Chips und Wein.

Nach 2 Tagen ungefähr wusste ich, wo man in Tamarindo gut und preiswert bei den Einheimischen essen konnte und durch die Selbstversorgung zum Frühstück und während des Tages konnte ich einen Teil der hohen Kosten von Hawaii kompensieren.

Am Anfang war ich ja ziemlich skeptisch gewesen, ob Tamarindo der richtige Ort zum Relaxen wäre, aber im Laufe der Zeit habe ich mich richtig an dieses easy living gewöhnt.
Hitzebedingt nur das Notwendigste tun, ansonsten Seele baumeln lassen, erinnerte mich stark an Candidasa auf Bali.
Und ging doch so schnell vorbei und so saß ich wieder im Shuttlebus nach San José um meine DER-Reisegruppe im dortigen Granhotel zu treffen. Diesmal brauchte der Fahrer nur gut 4 Stunden und ich war in Costa Ricas Hauptstadt angekommen.

Und im Gegensatz zu Java nahm der guide Carlos noch im Hotel in perfektem Deutsch Kontakt mit mir auf, ließ mir eine Infomappe zukommen und teilte mir die Details für den folgenden Tag mit. Geht also doch !



Ich bin dann noch ein bisschen durch San José geschlendert,









wobei mir die hohe Präsenz von Polizei auffiel, zu Fuß, zu Pferd, mit Fahrrad oder Auto ! Sollte Costa Rica ein Sicherheitsproblem haben ?



Geschlafen habe ich jedenfalls erstklassig in diesem 4-Sterne-Hotel !!!







Um es vorweg zu sagen, diese Tour war ein Volltreffer und das lag an mehreren Faktoren. Erstmal ist Costa Rica wirklich ein wildlife Paradies mit mehreren Klimazonen und faszinierender Fauna und Flora. Dann hatten wir mit Carlos einen sehr kompetenten und sprachbegabten guide und mit Juan Carlos einen ebenso verlässlichen Fahrer unseres chinesischen (!) Busses.



Aber auch der war diesmal in einwandfreiem Zustand und überstand auch die Fahrten auf den unwegsamen Schotterstraßen in den Bergen ohne jegliche Probleme.Nur einmal leckte die Klimaanlage, vielleicht hatten wir in Australien wirklich nur großes Pech mit unserem Bus gehabt.

Der wichtigste Punkt aber, warum der Costa Rica Trip so cool war, betraf die Teilnehmer der Tour.
Die 7 Paare unterschiedlichen Alters aus allen Teilen Deutschlands passten klasse zusammen, hatten alle irgendwelche Besonderheiten und erwiesen sich als sehr diszipliniert. Als Single hatte ich da schon den Exotenstatus in der Gruppe, habe mich aber nicht einmal irgendwie unwohl gefühlt.
Ich könnte zu jedem Duo viele Geschichten erzählen, will mich aber mal auf das Wesentliche beschränken, sonst komme ich gar nicht mehr zu den ganzen Informationen über Natur, Kultur und Menschen von Costa Rica.

Hier also in beliebiger Reihenfolge das Costa Rica - DER/ARMOTOURS - Dreamteam:



Die Frau hat fotografiert, was das Zeug hielt, und sie hatte es echt drauf. Super Bilder, sie hat mir versprochen einige sehr gute Fotos für meinen Blog zur Verfügung zu stellen. Danke schön mal im Voraus, Ines !
Hans, ein Original, tätowiert vom Hals bis zur Hüfte, trockener ( rheinischer ) Humor und vernünftiger Musikgeschmack. Nur politisch lagen wir wohl etwas auseinander ;-)



Ein seelenverwandtes Paar mit der richtigen Einstellung zum Leben, reiselustig und dem Fremden aufgeschlossen gegenüber, die Gesellschaft der Beiden mochte ich echt gerne. Haben mich ohne Bedenken in die traute Zweisamkeit beim morgendlichen Frühstück aufgenommen, Michael zudem Fußballexperte und natürlich Werder-Fan ! Haben mir zum Schluss der Tour ihr Mückenspray geschenkt, was ich in Kanada wirklich gut gebrauchen konnte !






Daniel erinnerte mich stark an meinen Bruder Christian, war mit mobilem Moskitosicherheitszelt in die wildlife-Oase gereist und Katrin hatte alles für jeden Notfall dabei, konnte irgendwie geheimnisvoll lächeln, fand ich !



Er sehr belesen und super Musikgeschmack, Carolin hat viel geschlafen, habe mich manchmal gefragt, wie sie das im Bus geschafft hat. Ich saß mit den Beiden hinten auf der erhöhten letzten Rückbank und da holperte es mitunter gewaltig. Immer gut drauf und sehr frisch verliebt die Beiden.



Ekkehard wurde in Tamarindo 60 und war dem Geburtstagstrubel daheim entflohen, sehr sympathische Menschen beide und ausgewiesene Orchideenexperten, ich habe viel von ihnen über diese Spezies erfahren.



Beide sehr kommunikativ une positiv eingestellt, haben viel gelacht. Man sah sie nicht oft zusammen, trotzdem schienen sie sich ( vielleicht auch deshalb !? ) gut zu verstehen. Michael gegen Ende Ersatzreiseleiter mit Bravour und Bärbel immer auf der Suche nach einer Möglichkeit zu schwimmen. Nur eine Frage blieb unbeantwortet: wo war Bärbels 'Hut' nachts ?



Super Typen ! Mussten sparen wie ich, sind deshalb zweimal kostengünstig zusammen essen gewesen, da stimmte die Chemie, sehr sympathisch, vielleicht sieht man sich ja nochmal im Leben !

Mit diesen 14 aus dem kalten Deutschland angereisten Bleichgesichtern ging es dann am 21.04.15 auf die Rundreise durch Costa Rica. DER hatte die Abwicklung an den örtlichen Veranstalter Armotours abgegeben und Carlos Schulz mit der Reiseleitung beauftragt. Der wiederum hatte lange in Deutschland gelebt und sprach ausgezeichnet Deutsch.

Costa Rica bietet, was Natur pur betrifft eine enorme Vielfalt: erloschene und aktive Vulkane, tropischen Regenwald mit einem pittoresken Kanalsystem, palmengesäumte 1a Karibikstrände, Korallenriffe, Bergpanoramen von bis zu 3500 m Höhe, tropischen Nebelwald, Stauseen und tropischen Trockenwald. Dazu eine Vielzahl von Tieren wie Krokodile, Brüllaffen, Totenkopfaffen, Geckos, Kaimane, Schlangen aller Art, Kapuzineraffen, Puma, Ozelot, Jaguar, Nasenbären, Ameisenbären, Delphine, Buckelwale, Geier, Adler, Reiher, Papageien, Echsen, Schildkröten und Vögeln wie Kolibri und Papagei.
Vieles davon haben wir bewusst gesehen, an einigem sind wir bestimmt vorbei gelaufen, obwohl die Tiere gut getarnt in der Nähe waren. Ohne guide hätten wir davon sicher nicht einen Bruchteil erspäht!

Von unserem ersten Programmpunkt, dem 3432 m hohen erloschenen Vulkan Irazu , war ich allerdings etwas enttäuscht.







Erstens war es saukalt oben und zweitens außer viel Asche nicht viel zu sehen. Dafür spuckte der Nachbarvulkan soviel Lava und Asche, dass sogar der Flughafen in San José kurzfristig geschlossenen werden musste.



Auf dem Rückweg ins Hotel machten wir dann noch Station in der Wallfahrtskirche 'Basilica virgen de los Angeles ' in Cartago









und erwandern das Tal von Orts mit seinen grünen Kaffeeplantagen an den steilen Berghängen.







Am Abend waren wir wieder im Gran Hotel in San José, das sich in unmittelbarer Nähe des Nationalteams befand. Ich hatte mich mit Lebensmitteln im Supermarkt eingedeckt und konnte mir somit einen Restaurantbesuch an diesem Tag sparen.

Am nächsten Tag kam dann das erste Highlight der Tour, der Besuch des Nationalparks Tortuguero. Das hieß early morning start und very very early breakfast, hat außer mir glaube ich nur Bärbel geschafft.
Wir sind ziemlich lange Richtung Nordost durch riesige Bananenplantagen gefahren















und das letzte Stück der Route ging es per Boot weiter, unser Gepäck blieb im Bus.





Wir sollten nur das Notwendigste mitnehmen. Schon auf der Fahrt haben wir einige Tiere gesehen, in unserer Lodge wurde uns dann nach einer ersten Erkundungsfahrt zum Infozentrum von Tortuguero und seinen Meeresschildkröten







zur Begrüßung ein leckeres Abendessen serviert.

Unsere Lodges waren allesamt sehr schön gelegen und in der Regel komfortabel ausgestattet. Wenn man im Regenwald so fernab der Zivilisation wohnt, muss man natürlich mit Kriechtieren, Lurchen und anderen Kleintieren im Zimmer immer rechnen.
Nur einmal wurde es mir zuviel, als Hunderte von Flugameisen aus meiner Holzvertäfelung strömten.

Wir haben dann am nächsten Tag bei Sonnenaufgang eine weitere Kanalfahrt gehabt und reichlich Tiere beobachten können.



















Danach hieß es Abschied nehmen von Tortuguero und es folgte eine längere Fahrt entlang der Karibikküste nach Cahuita. Ein kurzer Stopp in der Hafenstadt Limon , von wo aus Costa Ricas Bananen nach Europa verschifft werden, der Trip dauert ungefähr 14 Tage und man kann als Passagier mit an Bord gehen.



















Apropos Banane, Carlos hat uns versichert, es gäbe keinen qualitativen Unterschied zwischen Chiquita und seinen Billigkonkurrenten, vielleicht denkt ihr mal daran bei eurem nächsten Obst - Einkauf !

In Cahuita hatten wir zwar nur ein mittelmäßiges Quartier aber der dortige Nationalpark mit dem einzigen voll entwickelten Korallenriff auf der karibischen Seite Costa Ricas war der Hit. Wir haben hier eine mehrstündige Wanderung durch vier Vegetationszonen gemacht: Sumpfgebiete, Wald, Mangroven und Kokospalmen und Meermandelbäume. Neben den Brüll- und Kapuzineraffen habe ich dort auch 2 Giftschlangen entdeckt und mehrfach im Meer gebadet, herrlich !





















Und genauso einmalig war unsere Unterkunft abends nach einer langen Fahrt über Siquirres und eine herrliche Bergstrecke hinauf nach Turrialba. Hier wurde auf unterschiedlichen Höhenstufen alles produziert, was für einen guten Milchkaffee benötigt wird: Kaffee, Rohrzucker und Milch. Und unsere Guayabo-Lodge im Stil eines Ökohotels geführt erinnerte nicht nur mich persönlich irgendwie an Madeira, inklusive eines perfekten Abendessens und angenehmen Temperaturen nach der Hitze der Karibik.





Am kommenden Tag sind wir extrem viel Bus gefahren, quer über die 3500 m hohe Cordillera de Talamanca mit ihrem tropischen Nebelwald.







Nur kurz unterbrochen vom Besuch der Kaffeplantage Coopedeta unter Leitung von Gaby, die uns eloquent über die Produktion und Verarbeitung von Hochlandkaffee informierte, selbst als kurz die Technik streikte.
Zum krönenden Finale der Führung gab es dann einen Eiskaffee, den besten, den ich je hatte !!!









Kurz vor Sonnenuntergang hatten wir den Pazifik und Manuel Antonio erreicht, ein kurzes Bad im Meer war noch drin, dann gings auch schon per Bus zum Restaurant.
Fast alle fuhren mit, mitunter hätte ich mir, was dieses Ritual betraf, aber mehr Flexibilität gewünscht.
Ich bin dann auch mal mit Robert und Maria in eine Pizzeria gegangen, wo es absolut lecker schmeckte.



Am kommenden Tag sorgte eine Mischung aus Wanderung im Nationalpark San Antonio und Badevergnügen im ruhigen kristallklaren Wasser des Pazifiks für Abwechslung. Für alles andere war es auch zu heiß und so relaxten alle bis kurz vor Sonnenuntergang am Strand.







Von der Pazifikküste führte unsere Route danach wieder ins Landesinnere nach La Fortuna und dem Vulkan Arenal, ein letztmalig 1968 ausgebrochener Vulkan, den wir aber wegen schlechten Wetters nicht zu sehen bekammen.
Dafür hatten wir uns als Gruppe außerplanmäßig und zusätzlich zum offiziellen Programm auf eine gemeinsame Krokodiltour verständigt, die Carlos für uns organisierte. Während der jungle crocodile Safari auf dem Tarcoles River bekommen wir dann auch einige der imposanten Reptilien vor die Kamera.













Abends haben die meisten dann aber doch Steak gegessen, nur ich blieb eisern bei casado pescado.
Als wir am nächsten Morgen La Fortuna verließen und um den Arenal-Stausee fuhren, der als größter Energielieferant des Landes gilt, war schon das Ende unseres Costa Rica - Trips in Sicht, die Zeit war unglaublich schnell vergangen.







Wir fuhren vorbei an den Windkraftanlagen von Tilaran und sahen die geothermischen Kraftwerke der Vulkane Miravalles und Rincon de la Veja.

Da ist Costa Rica, was Energiegewinnung betrifft, ein echtes Vorbild. Und die Armee haben sie auch abgeschafft und das frei werdende Geld in Bildung und Gesundheitswesen investiert. BRAVO !!!

Dann haben wir in Monteverde auch noch eine zusätzliche Hängebrückentour gebucht, fand ich persönlich aber jetzt ziemlich unspektakulär. Da hätte man dann doch einen canopy- ride machen sollen, was angeblich in Costa Rica erfunden wurde, und wo man am Seil hängend über den Baumwipfeln schwebt.









Die Lodge, in der wir an diesem Tag abgestiegen sind, habe ich allerdings in keiner guten Erinnerung. Carlos warnt zum ersten und einzigen Mal vor Skorpionen, bei mir wimmelt es jedoch vor Ameisen, die zu 100ten aus der Holzvertäfelung krabbeln. Zur Ablenkung von mir lasse ich vorsichtshalber das Licht an. Irgendwie ging aber auch diese Nacht vorbei und der Höhepunkt geballter Moskitoangriffe sollte noch kommen und zwar am kommenden Tag nach einer laut Prospekt sanften Schlauchboottour in der Nähe von Canas im tropischen Regenwald auf dem Fluss Tenorio.













Dabei war die Schlauchboottour erstmal echt einsame Spitze, viele Tiere gesehen, kleiner Imbiss im Boot, nette guides und dann kam zum Finale ein Naturspektakel der besonderen Art.
Wir waren gerade wieder an Land und wollten gemütlich zum ca. 100 m entfernt geparkten Bus schlendern, als sich der Himmel verfinsterte und Mückenschwärme ohne Ende zum Angriff übergingen.
Da half nur eins, die Flucht nach vorn so schnell wie möglich! Nie habe ich 15 Touristen + 1 guide so durch ihr Schicksal vereint auf ein Ziel fokussiert in Aktion gesehen. Und dann rein in den Bus und Klimaanlage voll auf Kühlschranktemperatur ! Trotzdem hatten die Biester einige Opfer gefunden, vor allem Renate war rückentechnisch für den Rest des Trips gezeichnet.

Übernachtet haben wir anschließend auf einer Hazienda im Nationalpark Vulkan Rincon de la Vieja ohne irgendwelche insektentechnische Störmanöver.





War sogar recht schön dort, wir sind zu einem Wasserfall zum Baden gewandert, und haben am nächsten Tag auch ein Parkareal mit Schlammkegeln und Fumarolen entdeckt, die dampfende und schwefelhaltige Gase ausströmten.







Tja und dann ging es nach Tamarindo, ich kannte es ja schon. Diesmal ins 4-Sterne Hotel Diria Resort, allerdings nicht am Strand, sondern in der 2.Reihe. War vielleicht auch besser, weil ruhiger !



Von Carlos und Juan Carlos haben wir uns alle herzlich verabschiedet, Daniel und Katrin waren vorher schon ausgestiegen und in ein anderes Hotel weiter gereist.

3 Tage zum relaxen am Strand waren angesagt, ich musste aber erst einmal diese bereits erwähnten Flugameisen in meinem Zimmer bekämpfen, und zwar mit allen Mitteln: Chemie, Kälte und brutaler Gewalt ! So nach 2 Tagen hatte ich die Viecher im Griff.



Ein bisschen habe ich es in Tamarindo am Ende wie am Beginn gemacht. Lange Spaziergänge, erste Pläne für den Costa Rica -Blog entwickeln und ansonsten Seele baumeln lassen.
Bei einigen meiner Strandwanderungen haben mich Teilnehmer der DER-Tour begleitet, bei anderen traf ich alte Bekannte wieder, fast wie Zuhause.

Am Sonntag, den 04.Mai ging es dann per Bus mit free wifi von Tamarindo zurück nach San José, wo das wildlife-Abenteuer begonnen hatte.

Mit Renate und Michael bin ich nochmal essen gewesen, mit Robert und Maria dazu habe ich am nächsten Morgen gefrühstückt und ein netter Taxifahrer fuhr mich dann zum Flughafen.

Gegen 13.10 Uhr hob der Flieger von Costa Rica ab, ein Monat voller positiver Eindrücke lag hinter mir, pura vida, der Slogan der Insel, stimmte total !
Hier ließ es sich wirklich gut leben, viel unberührte Natur, freundliche Menschen und eine lockere Lebensart !
Den kleinen mittelamerikanischen Staat kann ich nur wärmstens als Reiseziel empfehlen und preisgünstig leben lässt es sich dort auch.

Fliegt doch einfach mal hin !

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