Samstag, 7. März 2015
14. SYDNEY - CAIRNS mit Wayoutback Safari


Als ich an diesem Freitag, den 13.2.15, am fruehen Nachmittag von Auckland kommend in Sydney landete, konnte ich noch nicht ahnen, dass die folgenden 16 Tage meiner wayoutback safari Tour von hier nach Cairns zu dem Chaotischsten meiner bisherigen Weltreise gehoeren sollte.

Doch erst einmal hatte ich einen Tag Puffer zwischen Natur Pur und East Coast Party Trip und mein Weg fuehrte mich wieder mal zu einer Universitaet, diesmal in kirchlicher Traegerschaft.



Das Glebe Space Village vermiete wie ich es schon von Hobart kannte Zimmer in Studentenwohnheimen in den Semesterferien an Touristen.
Diese Uni erinnerte mich irgendwie an die Kulisse der Harry Potter - Romane, der Speisesaal hatte die Ausmasse von dem in Hogwarts



und nachts habe ich mich direkt einmal verlaufen. Eine kleine Chinesin war aber so freundlich mir den Weg zur Maennertoilette zu zeigen. Darueber, warum sie gerade den so gut kannte, habe ich nachts gar nicht erst nachgedacht.

Am naechsten Morgen ein erstes Highlight in einem brandneuen Nebengebaeude: Fruehstueck ueber den Daechern von Sydney mit Blick auf die Skyline der Stadt, diese Studenten wissen zu leben.





Frohgemut machte ich mich per Bus zum PickUp-Point meiner Tour an der Scary Canary Backpackers auf.
Ich war recht frueh dort und hatte noch Zeit mir den Bereich Darling Harbour anzuschauen, bevor ich um 15.00 Uhr abgeholt werden sollte.




Allerdings war kurz vor drei kein anderer Mensch mit Gepaeck vor dem Scary Canary zu sehen, das machte mich doch etwas stutzig. Und es kam auch keiner, telefonisch war der Veranstalter wayoutback safari auch nicht erreichbar, ewig besetzt. So langsam hatte ich die Schnauze voll, die Hafenrundfahrt in Sydney konnte ich schon mal knicken.
Mir blieb nichts anderes uebrig als mit dem Taxi in die erste offizielle Uebernachtungslocation zu fahren, der wake up backpackers.



Von diese Backpackers hatte und sollte ich ja noch viele kennenlernen. Sie sind sehr unterschiedlich, das wake up gehoerte eher zu den schlechten. Sehr voll, sehr laut und im Keller eine Art Disco, wo die meist jugendlichen Gaeste aus aller Welt die Nacht ueber bespasst wurden. An diesem Abend stieg die grosse Valentinsparty mit speed dating, okay, wer`s braucht.
Ich war jedenfalls erst einmal beruhigt, als mich eine Cheryl herzlich begruesste, mir mein Zimmer im 4.Stock gab und das Eintreffen der wayoutback safari Gruppe fuer ca. 19.00 Uhr ankuendigte.

Schon hier in Sydney war ich heilfroh in Deutschland fuer 200 Euro mehr die Doppelzimmer fuer Einzelbenutzung-Variante gebucht zu haben.

Im 4.Stock hoerte man die Baesse der Disco nur noch ansatzweise ;-)
Kurz vor sieben dann das Treffen mit dem Rest der Sydney-Cairns-Tour und guide Dave,


der mir erklaerte, der Pickup-Point sei im Dezember geaendert worden, okay, da war ich in Tasmanien unterwegs, hatte mir keiner gesagt.
Dann ein ultrakurzes personal briefing, u.a. erzaehlte mir Dave, er haette einen brandneuen chinesischen (!!!) Bus fuer die Tour, der sollte noch eine grosse Rolle spielen im Verlauf der kommenden 16 Tage.

Beim Abendessen in der Kellerdisco dann ein kurzes Kennenlernen der anderen Teilnehmer, so ungefaehr 12 Teilnehmer, altersmaessig bunt gemischt, von 18 - 68, ich sollte also nicht der absolute Oldie sein.



H.v.l.:

Jari (Finnland), ich, Carl (England), Barbara (Kanada), Bessie (England), Rebecca (England), Amy (England), Jessica (
England)

V.v.l.:

Nicole (Deutschland/China), Mieke (Belgien), Naomi (England), Izzy (England)

Nach dem Burger-Dinner haben wir dann noch einen kleinen Gang durch Sydneys Chinatown gemacht, bis sich die Gruppe aufloeste und die juengeren Partyfreaks zum speed-dating eilten.



Um 05.15 Uhr bin ich dann noch einmal kurz aufgewacht, vor dem Wake up verabschiedeten sich die letzten Partygaeste in bester Stimmung voneinander und entschwanden in den Fruehen Morgen in Sydney. Gefuehlt kurz danach traf sich unsere Gruppe in der aufgraeumten Kellerbar zum ''Fruehstueck'', eingepackt in einer Plastikbox, dazu lauwarmer Tee oder Kaffee, war aber auch nicht weiter tragisch, da wir mit den Blue Mountains ein erstes Highlight auf dem Plan hatten. Das bedeutete zu dem Zeitpunkt der Tour noch Koffer/Backbags etc. in den hinteren Teil des chinesischen Busses wuchten, da der Anhaenger fuer das Gepaeck erst in Byron Bay geliefert werden sollte, in der Rueckschau koennte man sagen, alles erste Indizien fuer das grosse Disaster mit diesem brandneuen Yutong-Gefaehrt.



Eine dafuer aeusserst gute Idee war der musikalische Start in jeden neuen Tag, Dave hatte dafuer den Song uptown funk von Bruno Mars auserkoren und damit kamen gleich good vibrations in die morgens mehr oder weniger wachen Teilnehmer.








Zurueck zu den Blue Mountains: sie sind so etwas wie die Hausberge fuer die stadtmueden Einwohner von Sydney, nur gut eine Stunde Fahrt entfernt und entsprechend beliebt. Grosse Teile wurden im Dezember 2000 vor allem wegen der Artenvielfalt der Eukalyptusbaeume zum Weltkulturerbe der Unesco erklaert. Die Blaetter des Eukalyptus verdunsten ein aetherisches Oel, deren feiner Nebel ueber den Bergen liegt und bei Tageslicht durch Rayleigh-Streuung einen blauen Schimmer verursacht.






Fuer all das sollte unser Fuehrer kaum zu begeistern sein an diesem Tag, machte doch eine Entzuendung am Fuss einer Teilnehmerin den Besuch des oertlichen Krankenhauses in Katoomba, unserem Quartier in den Blue Mountains, notwendig.
Eher flapsig riet ich Izzy gleich zu einer Amputation, konnte ich da doch noch nicht ahnen, wie ernst die Lage war. In Katoomba bekam Izzy aber erst einmal ein neues Antibiotikum,selbstverstaendlich war da an den Konsum von Alkohol direkt nicht mehr zu denken ;-)





Aber es sollte noch heftiger fuer unseren guide kommen ! Bei einer Wanderung in den Blue Mountains am Nachmittag erlitt Bessie, eine echte Frohnatur aus ......... , beim Sturz auf dem 10000 Treppen Weg in der Naehe der Three Sisters eine Knoechelprellung, die einen weiteren Krankenhausbesuch am folgenden Tag noetig machte. Bessie kam dann zwar bergauf in den Genuss einer Frei-Fahrt mit der steilsten Eisenbahn der Welt, aber irgendwie lustig fand sie das natuerlich nicht.



Die Katastrophenbilanz der ersten beiden Tage war fuer wayoutback safari gewaltig. Die Stimmung am Abend war schon etwas gedrueckt in der sehr schoenen YHA von Katoomba, und nur 3 Teilnehmer schauten sich die nachts eindrucksvoll illuminierte Felsformation Three Sisters an.



Nicht jeden Tag hatten wir lt. Programm Vollverpflegung, aber Woolworth und Dominos Pizza waren nicht weit von der YHA entfernt und so fand jeder schnell sein Dinner der Wahl.

Der naechste Morgen brachte einige schwerwiegende Entscheidungen mit sich. Bessie hatte beim Roentgen Glueck, der Fuss war ''nur'' geprellt, sie konnte die Tour auf Kruecken fortsetzen.
Izzy dagegen musste fuer 2 Tage ins Krankenhaus und war wie wir von dieser Hiobsbotschaft total geschockt. In Brisbane sollte sie wieder zur Gruppe zurueckkehren duerfen.

Die Stimmung im Bus an diesem Morgen war trotz Bruno Mars niedergeschlagen, aber eine Delfin-Tour in der Port Stevens Bay half darueber hinweg.





Mit uns an Bord 100 Chinesen ohne Kontrabass, die besten Plaetze an der Reeling hatte sich aber wayoutback safari gesichert ! Und im Gegensatz zu der eher deprimnierenden Delfin-Jagd auf Bali waren die australischen Delfine tatsaechlich zu sehen und zu fotografieren.





Auf dem Weg zurueck in den Hafen machten es sich die Teenager unserer Gruppe dann beim boom netting in einem knapp ueber der Wasseroberflaeche gespannten grossen Seilnetz bequem, was die groesste Erfrischung im Wasser garantierte.



Eine eher beschauliche Aktivitaet war da am Morgen der Besuch des Koala-Hospitals in Port Macquarie gewesen. Dafuer aber waren absolut alle hin und weg von den poussierlichen kleinen Kletterbaeren, die auf die eine oder andere Art gehandicappt aus ganz Australien zur Behandlung in diesesTierkrankenhaus eingeliefert wurden.







Der eine Koala war vom Baum gefallen, der naechste hatte Huefte, wieder einer konnte kaum noch was sehen. Nach der Genesung wurden diese Koalas alle wieder an der Stelle in die Freiheit entlassen, wo man sie einst gefunden hatte.
Absoluter Star des Koala-Hospitals war allerdings Langzeitpatient Harry, der die Herzen vor allem der weiblichen Teilnehmer im Sturm eroberte. War aber auch putzig anzusehen, wie sich seine Pflegerin und er im Kaefig vergnuegten.

An der Coff''s Coast machten wir dann Station in Surfers Paradise in einem Backpackers-Camp direkt am Strand gelegen. Zum ersten und wie sich dann wegen unguenstiger Wetterbedingungen ergeben sollte einzigen Mal hatte ich das Vergnuegen gemeinsam mit 7 Ladies in einem Schlafcontainer zu naechtigen. Die waren aber alle schon in ihren Betten verschwunden, als ich es mir dort bequem machte, und geschlafen habe ich in der Anwesenheit von solch konzentrierter Weiblichkeit noch besser als sonst !
Ein langer Strandspaziergang, das Baden im Meer, ein kuehles Bier und der leider vergebliche Versuch den Sonnenuntergang zu fotografieren trugen vielleicht auch dazu bei. Jedenfalls habe ich von einer gross angekuendigten Beachparty nichts mitbekommen.







Fuer einige aus der Gruppe stand am Nachmittag auch eine Surf-Einheit auf dem Programm, die Begeisterung hielt sich in Grenzen, da braucht man doch mehr Zeit um ein Erfolgserlebnis zu haben.
Witzig fand ich, wie die Camp-Freaks das Abendessen organisierten. Naemlich mit einem Schreiwettbewerb, je lauter, desto eher - ich war in Gruppe 2, gottseidank, Hunger hatte ich meist wie Harro.
In der Nacht hat es geregnet und der Tag wuerde Ueberraschungen mit sich bringen. Ich bin ziemlich frueh am Strand um einen weiteren Versuch zu starten diesmal den Sonnenaufgang zu fotografieren, aber der Himmel ist bewoelkt, als die ersten Surf-Einheiten fast noch im Dunkeln starten, Ebbe und Flut eben !

Wir fahren heute weiter nach Byron Bay und zum ersten Mal ist ein Zyklon im Gespraech, der sich von Osten der Kueste naehert, Dave wirkt etwas beunruhigt, als er uns nach der Besichtigung des Leuchtturms dann in Byron Bay City fuer 4 Stunden Freizeit absetzt, um seinen Koffer-Bus-Container in Empfang zu nehmen.



Mit Barbara folge ich seinem Rat sofort zum Baden zu gehen, das Wetter soll sich lm Laufe des Nachmittags verschlechtern. Nicht von schlechten Eltern sind dann die Wellen am Strand.



An Schwimmen ist gar nicht zu denken, aber der Kampf mit den bis zu 3m hohen Brechern ist ein hoellisches Vergnuegen, ich haette bloss meine Brille absetzen sollen. Diese verliere ich naemlich fuer immer in den Fluten, als mich eine Monsterwelle von hinten trifft und ich kurz die Kontrolle verliere. Beim Auftaauchen kommt mir gleich etwas komisch vor, irgendwas fehlt, und das ist die Brille. Bei der Drift und der Gischt ist jegliches Suchen zwecklos, gut, dass sich noch die alte Ersatzbrille eingepackt hatte im September !
Und kurz nach dem Brillen-Blackout faengt es an zu regnen, wir verziehen uns zum Lunch in ein Cafe, Naomi schlaeft erstmal auf der Couch ein.

Von dem Abend an der Gold Coast ist mir eigentlich nur noch das Burgerabendessen in Erinnerung, Naomi hatte sich da einen megacoolen Nachtisch ausgesucht und tatsächlich alles verputzt, damit hatte wohl keiner gerechnet 😎.









Brisbane steht auf dem Programm fuer den folgenden Tag, aber nur als Wechselstation fuer einige Teilnehmer: Frances, die sehr nette junge Lehrerin aus Dublin, und die deutsche Barbara, focussiert, ruhig, ehrgeizig und verlaesslich, die in Brisbane ihre akademische Karriere fortsetzt und ein Haus mit anderen anmieten will, verlassen uns nach nur knapp einer Woche.
Dafuer kommt Izzy wieder, mittlerweile geht es ihr deutlich besser und sie wird vor allem von ihren 3 Freundinnen herzlichst begruesst. Und dann ist da auch noch der Finne Jari mit an Bord, der die ersten Stunden im Bus nach der langen Anreise von Europa im Dauerschlaf verbringt, ein sehr netter Typ um die 40, der den Altersdurchschnitt etwas nach oben korrigiert.

Dave ist glaube ich froh, als wir Rainbow Beach, das Tor zu Fraser Island erreicht haben. Mittlerweile regnet es heftig und in TV und Radio gibt es permanent Zyklon-Warnungen !!!





Das alles laesst aber unser workshop-Wiesel in der etwas in die Jahre gekommenen Herberge kalt. Mit staendigen Aufrufen zur konstanten ergebnisorientierten Arbeit am Objekt der Begierde treibt sie vor allem Mieke fast an den Rand des Nervenzusammenbruchs.

Wir sollen jedenfalls einen kleinen Boomerang bemalen, war schon in der Schule nicht meine Paradedisziplin, aber mein Ergebnis kann sich eigentlich ganz gut sehen lassen. Jetzt muss ich das Flugobjekt nur noch heil nach Deutschland zuruecktransportieren !



Wettertechnisch hat sich nichts getan, es regnet und so spiele ich ein wenig Tischtennis mit Carl um die Zeit totzuschlagen. Geplant ist immer noch Fraser Island am kommenden Tag mit Uebernachtung auf der Sandinsel, aber dann kommt alles ganz anders !

Die Hiobsbotschaft trifft uns am fruehen Morgen knueppelhart - ein Ranger teilt uns kurz und knackig mit, dass der Ausflug auf die Insel ersatzlos gestrichen wird, da mittlerweile mit der Evakuierung von Fraser Island begonnen wurde. Bleibt also nichts weiter uebrig, als wieder zurueck ins Bett oder zum spontanen Fruehstueck zu gehen.





Aber es kommt noch dicker - raus aus Rainbow Beach kommen wir auch nicht mehr, da einige Strassen mittlerweile komplett ueberflutet sind. Dave hat wirklich alle Haende voll zu tun um die Lage in den Griff zu bekommen. Fuer Jari und mich heisst das upgrade in ein Motel am Ort, denn unsere Zimmer in der backpackers-Herberge hatten wir ja gar nicht gebucht fuer diese Nacht. Das alles ist umso deprimierender vor dem Hintergrund, dass das Wetter in Rainbow Beach soo schlecht gar nicht ist.
Wir koennen sogar einen kleinen Spaziergang zu Carlos Sandblow machen, einer der Attraktionen vor Ort, bis es dann doch wieder anfaengt zu regnen.











Nachmittags organisiere ich fuer 5 aus der Gruppe eine spontane tea-session in unserem Motel auf dem Balkon, Bessie bringt Gebaeck mit, alles andere ist im Motel ja vorhanden. Abends gibt es Dinner in der Backpackers und Dave erklaert uns beim Briefing am Abend, dass auch der Trip zur Kroombit Cattle Station gefaehrdet ist. Alternativ wollen wir am naechsten Morgen versuchen, uns bis Agnes Water/1770 durchzukaempfen, ein Alternativangebot, dass die australische Reiseagentur ausgetueftelt hat.

Und so geht es am naechsten Tag auf eine 700 km Strecke ohne Air Con, ein Horrortrip, der an einigen immer noch ueberfluteten Strassen vorbei fuehrt.







Zwischendurch sehen wir viel Militaer, das schon zu Aufraeumnungsarbeiten in der Gegend von Rockhampton/Yeppoon ausgerueckt ist, zerstoerte Haeuser, umgestuerzte Baeume und ganz gesperrte Gebiete, in denen es noch lange dauern wird, bis sich die Lage normalisiert hat.

In Agnes Water finden wir mit dem Campingplatz Lala-Land gleich bei unserem ersten Zwischenstopp eine schoene Uebernachtungsalternative fuer 2 Naechte. Wir sind in klimatisierten (!) Containern untergebracht, koennen uns selbst verpflegen und es ist nicht weit nach Agnes Water/1770 mit seinen Sehenswuerdigkeiten, Attraktionen und Geschaeften.









Dave will abends ein Barbecue anbieten, am zweiten Tag ist selbst Kochen angesagt. Und so geht es nach einer ersten Sightseeing Tour die Kueste bei Agnes Water entlang erstmal zum einkaufen, einige buchen auch gleich noch eine Kanutour.

Am Abend dann Fleisch marsch, allerdings loest sich die wayoutback-Runde schnell auf, als Moskitos und Spinnen vor allem die Maedels in die Flucht schlagen. Vor Jaris und meinem Container haben sich zudem ca. 30 Riesenfroesche versammelt, da wir die Aussenbeleuchtung angelassen haben. Im Container erlege ich bei einer wilden Jagd eine ca 10 cm grosse Kuechenschabe, die wir demonstrativ verendet in der Kueche liegen lassen, ab da war im Karton bzw. Container.

Der folgende Tag steht zur freien Verfuegung. Dave bietet shuttle-Touren von Lala-Land nach Agnes Water an, ansonsten macht jeder, was er will oder besser gesagt, was er körperlich verkraften kann bei den deutlich gestiegenen Temperaturen. Nach einem kurzen Spaziergang morgens entscheide ich mich jedenfalls über die Mittagszeit im klimatisierten Container zu bleiben. Habe ihn ganz für mich, da Jari zu einer Kanutour unterwegs ist.





Am Abend nach der Pasta, die wir heute dann auch selbst zubereiten, verschwinden alle ziemlich schnell in ihren Containern, es geht früh los am nächsten morgen und 700 km ohne Klimaanlage bis Airlie Beach müssen irgendwie überstanden werden.
Mir tut Dave dabei am meisten leid, wie der das aushält, ist mir bis heute ein Rätsel.

Wayoutback hat einen zusätzlichen Tag in den Whitsundays spendiert, da ja auch der Programmpunkt Kroombit Cattle Station dem Zyklon zum Opfer gefallen ist.

Nachher habe ich von Dave erfahren, dass es dort wegen Überflutung echt gefährlich wurde für die Mitarbeiter und Gäste.

Irgendwie schaffen wir es aber dann natürlich doch zu unserer Unterkunft, einer backpackers, die auch gleich neben der Rezeption einen Tourenschalter hat und alles verkauft, was man sich so vorstellen kann. Mieke und Nicole entscheiden sich spontan zum skydiving aus 16000 m Höhe !

Den Abend lassen dann mit mir inklusive einige in einem Pub ausklingen, wo ich zum Pong-Champion avanciere. Wahrscheinlich war ich der einzige in der Kneipe , der gar nicht wusste, was das überhaupt ist. Aber mit Tischtennisbaellen kenne ich mich eben aus, und so habe ich 5 davon souverän in Bierglaesern versenkt und meine Partnerin Mieke bis ins Finale gespielt. Mir wurde das Ganze aber dann doch etwas zu langweilig und mein klimatisiertes Zimmer inklusive Fernseher lockte verfuehrerisch.

Am nächsten Morgen haben wir die Reste von 1770 verfruehstueckt, der Kühlschrank in meinem Zimmer war so etwas wie die lebensmittelzentrale der wayoutback-gruppe und führte zu einigen geselligen Zusammenkünften.

Jari und ich haben dann noch versucht eine längere Wanderung am Strand zu machen, aber es war einfach zu heiß und feucht, wir mussten abbrechen, obwohl das Panorama fast surreal schön war.









Entsprechend viele Fotos landeten im Australien -Ordner !!!

Am Abend dann aber ein echtes Highlight: nach unzähligen Burgern und Chips endlich mal ein richtiges Essen im Fish d'vine, War zwar ein wenig teurer, aber super lecker und den Cocktail zum Nachtisch gab es in der gleichen location, besser geht es nicht.




Beschwingt trat eine Gruppe von 8 Teilnehmern den Heimweg an, nicht ohne noch das allabendliche Eis zu kaufen ☺.

Der folgende Tag stand im Zeichen eines Segelttoerns zu den Whitsundays mit Schnorcheln und Baden am Westhaven Beach.





Das ganze mit dem Katamaran Carima, der über 5 Millionen Dollar gekostet hatte, und mit einem 15 m hohen Glasfibermast ausgerüstet war. Mit an Bord eine Gruppe von Kontiki-Reisenden, die ihrem Ruf vor allem Alkohol zu trinken während des Trips absolut gerecht wurden. Es hätte nicht viel gefehlt und der Kapitän hätte die Bar geschlossen.

Das Schnorcheln habe ich verweigert an diesem Tag, man musste als über 50-jähriger etliche Papiere unterschreiben, das fand ich diskriminierend.
Viel verpasst habe ich nicht, ziemlich enttaeuscht kam die Gruppe nach 60 Minuten wieder an Bord, der Zyklon Marcia hatte das Wasser stark aufgewühlt und die Sicht unter Wasser war bescheiden gewesen.

Das Baden am westhaven beach ging auch nur im stinger suit, einem Gummiganzkoerperkondom, um vor den aggressiven Quallen geschützt zu sein, war aber trotz allem herrlich und der Sand am Strand unglaublich feinkoernig.


Ansonsten heisst es eincremen, eincremen und nochmal eincremen, die Sonne brennt gnadenlos. Sehr lecker ist das Barbecue an Bord, ich glaub, ich bin mit Carl dreimal an den Futtertroegen gewesen.

Die Sonne geht schon fast unter, als wir wieder im Hafen von Airlie beach einlaufen. So ein Tag auf See macht einen doch ziemlich muede, viel läuft abends nicht mehr,





und auch der nächste Tag wird individuell vergammelt.
Naomi treffe ich an der Lagune, einem schönen Freibad in der Stadt, einige gehen shoppen, Nicole und Mieke stürzen sich vom Himmel und in meinem Zimmer montieren am Nachmittag 3 Mechaniker einen Flachbildschirm, ungefähr 2 Stunden lang !!!

Auf dem können wir uns aber abends gleich das skydiving Video anschauen und Mieke und Nicole bewundern, Respekt, Mädels !
Mittlerweile müssten die Clips auch auf YouTube weltweit zu sehen sein.

Die 4 Tage in airlie beach am Rande des Grear Barrier Reef hatten uns allen gut getan, okay, Izzy vielleicht nicht ganz so gut, denn ziemlich verkatert lag sie vor unserer Abreise in Richtung Atherton tablelands lang ausgestreckt in der Empfangshalle der backpackers, völlig erschöpft nach 4 Partynaechten in Folge.
Vielleicht ahnte sie aber auch nur, wie hart 600 km Fahrt ohne Air Con vorbei an Tee- und Zuckerplantagen sein können.

Erst in den Tablelands änderte sich die Szenerie, das Hochland südwestlich von Cairns glich Yorkshire und das Wetter war fantastisch. Und auch unser Quartier in Yungabarry, das hostel ' on the wallaby' entpuppte sich als Volltreffer.





Klein, aber fein, ohne Internet, aber mit viel Charme und dann das Barbecue abends mit Kartoffelbrei und Zwiebeln, ich hätte mich reinlegen können!

Ein weiteres Highlight abends, night canooeing - ich war dabei, in einem Boot mit Bessie und dem Finnen.
Am Nachmittag war es uns nich geglückt, den hier heimischen Platypus



zu sichten, nachts sahen wir sie alle:







tree kangaroo, wallaby, bat, kangaroo, oppossum und turtle. Barbara, Carl und Jessica haben dann auch noch Tiere unter Wasser gesehen, als ihr Kanu 10 m vom Ufer entfernt kenterte. Und dann soll da auch noch was mit Nicole und ihrem Ranger gewesen sein, was ich an dieser Stelle ausdrücklich nicht bestätigen will. Mit dem Finnen und Carl habe ich diesen schönen Tag dann im einzigen Pub vor Ort bei dem einen oder anderen Bier feuchtfroehlich ausklingen lassen. Die Erkenntnis am nächsten Morgen war ernüchternd - nur noch 2 Tage, dann war dieser wayoutback-Trip vorbei, ich fragte mich zum wiederholten Mal, wo war die Zeit geblieben ??? Das hieß aber umgekehrt auch alles zu genießen, was noch kam. Und dazu zählten ein erfrischendes Bad im Lake Eacham, die Begegnung mit einer 2m-Python, der figtree, das Abschlussbaden am Wasserfall und den Besuch einer Schokoladenfabrik. Auf dem Abschlussfoto oben am scenic lookout der tablelands konnte jeder sehen, wie gut die Gruppe miteinander harmonierte, obwohl die Einzelnen doch so unterschiedlich waren. Mit diesem Gefühl ging es dann nach Cairns in die große Giligans-backpackers, die ich persönlich nicht wieder buchen würde, zu laut, zu voll und streng durchorganisiert. Das Abschlussessen war lecker, die Verabschiedung von Dave für meinen Geschmack zu knapp und unpersönlich. Dieser guide hätte mehr verdient gehabt, unter den besonderen Umständen eines Schrottbusses und eines Zyklons hat er einen Riesenjob gemacht, alle Teilnehmer werden ihn bestimmt so schnell nicht vergessen ! Aber dann löste sich die Gruppe irgendwie schnell auf und erst am nächsten Morgen trafen sich 8 Unentwegte um nach einem Frühstück im Hafen eine weitere Schnorcheltour ins Great Barrier Reef zu unternehmen. Das Schiff war kleiner, aber diesmal ging auch ich von Bord, und ich habe es nicht bereut ! Es hat ein wenig gedauert, bis ich mich an das Schnorcheln gewöhnt habe, aber die Sicht auf die Unterwasserwelt am Great Barrier Reef war einmalig. Die Bilder sind nicht von mir selbst geschossen, dazu war ich zu sehr mit meinem Equipment beschäftigt, aber die Fotos zeigen ungefähr das, was ich unter Wasser sehen konnte, ein einmaliges Erlebnis. Carl begleitet mich noch bis zur Cairns Lagune, die etwas größer und professioneller als die in Airlie beach wirkt. Ich brauch sie heute vor allem zum Trocknen meiner nassen Sachen, meinen Rucksack hatte ich morgens im storage room von Giligans deponiert. Als die Sonne untergeht macht sich Carl auf um in einem Steakhaus seinen Hunger zu bekämpfen, er fliegt noch für ein paar Tage nach Melbourne, bevor er nach London in die Heimat zurückkehrt. Carl war ein echt netter Typ, wie überhaupt jeder dieser wayoutback-Teilnehmer sehr sympathisch war, die werden mir alle irgendwie fehlen ! Aber fürs erste muss ich jetzt die Zeit bis 00.25 Uhr totschlagen, da kommt dann mein Nachtbus nach Rockhampton. Also schlendere ich noch ein wenig durch das abendliche Cairns und hole dann um 21.30 Uhr meinen Rucksack von der Giligans-backpackers ab, das organisierte Abenteuer Sydney-Cairns mit all seinen Überraschungen ist zu Ende !!! Jetzt heißt es rückwärts Marsch zurueck nach Sydney und selbst aktiv werden, ich freu mich darauf, einige Dinge intensiver und authentischer zu erleben und nehme mir ganz fest vor den Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung in den Vordergrund zu stellen. Meine Route steht fest: Rockhampton - Yeppoon - Fraser Island/Rainbow Beach - Toowoomba - Kattoomba - Sydney

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